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Asylbewerber in Deutschland Teil IIAllein auf 27 Quadratmetern

Dürfen Asylbewerber weniger Geld bekommen als Hartz-IV-Empfänger? Das entscheidet jetzt das Verfassungsgericht. Wie lebt es sich von 224,97 Euro monatlich in Deutschland?

Rund 130.000 Asylsuchende und Geduldete müssen mit maximal 225 Euro im Monat auskommen: Asylbewerberheim in Leipzig. Bild: dpa

DRESDEN taz | Ein entspanntes Lächeln für die Kamera will Abdelnasser Khawaja nicht gelingen. Alle Hoffnungen des 34-jährigen Palästinensers richten sich darauf, dass sein vor fast fünf Jahren gestellter Asylantrag positiv beschieden wird. „Aufenthaltsgestattung“ steht auf seinem Ausweis. Bis auf gelegentliche Telefonate mit seinen beiden Kindern sind fast alle Verbindungen in die Heimat abgerissen.

Die israelische Mauer habe sein Leben zerstört, sagt Khawaja. Seit sie unmittelbar an seinem Heimatort Nilin im Westjordanland vorbeiführt, ist es unmöglich geworden, zu seiner Arbeitsstätte in Ramallah zu gelangen. Acht Tote durch israelische Waffen, so berichtet das jüngste von 17 Kindern, seien allein in seiner Verwandtschaft zu beklagen. Die Scheidung von seiner Frau gab ihm wohl den Rest. Abdelnasser wollte eigentlich nach Norwegen. Aber die deutschen Behörden hielten ihn auf der Durchreise fest.

Nun wohnt er allein auf 27 Quadratmetern in einem 17-geschossigen Plattenbau in Pirna am Rande der Sächsischen Schweiz. Bis vor Kurzem musste er wegen der Residenzpflicht einen Urlaubsantrag stellen, wenn er auch nur die 20 Kilometer nach Dresden zu seiner Ausbildung fahren wollte. Miete und Nebenkosten für die Wohnung trägt zwar das Sozialamt.

Abdelnasser muss auch nicht mehr von Gutscheinen leben, wie er es aus seiner Anfangszeit in einer Gemeinschaftsunterkunft noch kennt. Aber mit den 196 Euro, die er monatlich auf die Hand bekommt, „kann man einfach gar nichts machen“. Der Flüchtling weiß nicht, wie diese Summe zustande kommt, aber die 40,90 Euro gesetzliches Taschengeld sind da schon eingerechnet.

Rechtslage

Sie dürfen nicht arbeiten, aber bekommen 40 Prozent weniger als deutsche Hartz-IV-Empfänger: Rund 130.000 Asylsuchende und Geduldete müssen mit maximal 225 Euro im Monat auskommen.

Am Mittwoch nun wird das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sein Urteil im Prozess um das sogenannte Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbwLG) verkünden. Und es wird die Regelung wohl kippen: Bei der muündlichen Verhandlung im Juni hatten die Richter deutliche Zweifel daran geäußert, dass die Leistungen für Asylbewerber ausreichend sind. Das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen hielt die Beträge für eindeutig zu niedrig und hatte das Gesetz in Karlsruhe zur Prüfung vorgelegt. Menschenrechts- und Flüchtlingshilfeorganisationen kritisieren das Asylbewerberleistungsgesetz seit Jahren scharf.

Auf taz.de erzählen drei Flüchtlinge von ihrem Leben, das sich weit unterhalb des offiziellen Existenzminimums abspielt. Dies ist Teil II. Teil I: eine alleinerziehende Mutter aus Nigeria, die ihr Essen fertig abgepackt vom Amt bekommt. Teil III am Mittwoch: eine aus dem Kaukasus stammende Familie, die ihren Kindern gern Lego-Bausteine kaufen würde. (taz)

Das Essen bei der Tafel ist nicht billiger

„Ich rauche nicht, das spart rund vier Euro täglich“, versucht Abdelnasser zu scherzen. Weil er sich selbst verpflegen muss, kommt er um einen wöchentlichen Supermarkteinkauf von rund 40 Euro nicht herum. Damit ist sein Budget schon fast erschöpft. Das Armeleuteessen an der Pirnaer Tafel hat er schon probiert, kam aber nicht günstiger. Und mit den Fleischgerichten bekommt er als Muslim dort ein Problem.

Weil er bei seiner Ausbildung an der Dresdner Euro-Schule „nicht stinken möchte“, kalkuliert der Asylbewerber 12 Euro monatliche Ausgaben für Hygiene. Da ist der Friseur nicht dabei, den ihm ein deutscher Freund oder der Flüchtlingsrat spendiert. So kam er auch zu seinen Schuhen. Seine Kleidung besorgt er sich für einen Euro beim Roten Kreuz.

An Ausgaben für kulturelle Veranstaltungen, etwa für Eintrittsgelder, sei überhaupt nicht zu denken, winkt Abdelnasser Khawaja ab. Von der bevorstehenden Verfassungsgerichtsentscheidung zum Asylbewerberleistungsgesetz hat er noch nichts gehört. Aber es wäre „schon sehr viel“, danach vielleicht 250 Euro in der Hand zu haben, sagt er und strahlt endlich doch ein bisschen.

2011 beantragten 33 Jordanier, darunter eine unbekannte Zahl Palästinenser aus den Westjordanland, Asyl. Nur zwei wurden anerkannt.

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28 Kommentare

 / 
  • AK
    Abdelnasser khawaja

    Danke für alle leute ,wer glaub das nicht schreiben einfach hier danach ich kann sagen allesss

     

    nasserkhawaja@hotmail.de

     

    Danke

  • B
    blibla

    "Acht Tote durch israelische Waffen, so berichtet das jüngste von 17 Kindern, seien allein in seiner Verwandtschaft zu beklagen."

     

    An alle die nicht richtig lesen können: Er hat 16 ältere Geschwister, aber keine Kinder.

  • W
    WTF?

    Okay, also nach 13:18 Uhr war wohl die Zeit der Sozialdarwinisten gekommen, oder was?

    Seit wann sind denn bitte alle Menschen, die aus dem arabischen Raum nach Deutschland kommen, faule Asoziale die sich nur von den Resten unseres Sozialstaats "verwöhnen" lassen wollen?

    Und vor allem: was ist das denn bitte für eine Diskussion, was Israel angeht? Israel hat gute wie auch schlechte Seiten, und der Konflikt mit Palästina ist nun mal nicht schön zu reden, für keine Seite. Klar gibt's da Punkte, die kritisiert werden können, sollen und müssen! Da muss man wirklich nicht gleich mit "ihr hasst doch Israel" anfangen - ich kann ja auch bestimmte Verhältnisse in der Ukraine kritisieren, ohne jetzt gleich die ukrainische Bevölkerung zu hassen. Bleibt mal objektiv, Leute.

  • L
    Lena

    Ich möchte nur 2 Sachen klar stellen: der Mann HAT nicht 17 Kinder, er IST das jüngste von 17 Kindern (wer lesen kann, ist klar im Vorteil), und von der Euro-Schule bekommt er ganz sicher kein MacBook, er besucht dort einen Deutschkurs.

     

    Danke.

  • T
    Tobi

    Übrigens ist das Essen der Tafel dort wirklich viel billiger (aber dem Herrn wohl nicht genehm). Fleisch gibt es jedoch dort NIE! (auch kein Schweinefleisch - sondern viel Obst, Brot usw.)- ich gehe zu genau dieser Tafel. Will wissen von welchen Fleischwaren er faselt.

     

    Ich habe auch kein MacBook von ner Eliteschule. Mein Studium hab ich von 60 - 150 Eur. monatlich bestritten.

     

    Mir kommen die Tränen - den Goebbels für Linke (den nationalbolschewiken PalAraber) hats ja richtig mies erwischt. Ein Glück, kann er noch die wahren Täter (Israel) beschuldigen, die jeden Tag tausende Tonnen Waren in die Westbank und Gaza pumpen - aber lassen wirs. Lügen über Israel sind einfach zu trendy.

  • A
    Anna

    Ihr seid euch doch für nichts zu schade. Muss Paliwood Propaganda nun auch vor Ort stattfinden. Sollte dieser Mann diesen Dummfug wirklich geredet haben, dann sollte er wegen seiner Taten (Verbreitung von Propaganda) sanktioniert und nicht hofiert werden.

     

    Lasst diese Judenlebengefährdende Propaganda einfach mal stecken - wir habens langsam verstanden, die Taz hasst Israel. Knaul - Bax - Bartsch und Konsorten - ihr seid einfach nur unlautere Israelhasser und verstoßt andauernd gegen einfache journalistische ethische Grundsätze.

     

    Keine Propaganda mehr !

  • C
    Chrischan74

    Von welcher "israelischen Mauer" spricht der Mann?

    Die "Mauer" ist zu 97% ein Zaun, und die 3% aus Beton (zum Schtz gegen Scharfschützen) führen nirgendwo an einem Dorf "Nilin" vorbei.

    Wer eine derart offensichtliche Lüge erzählt, dem glaube ich kein einziges Wort.

  • C
    Chandrika

    @von Lebenskünstler in Deutschland

     

    Es wird erst dann Frieden zwischen Israelis und Palestinensern geben, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben, als sie die Juden hassen.

  • LI
    Lebenskünstler in Deutschland

    Erst mal etwas ganz allgemein zur Lage der Palästinenser:

    Präsident Clinten hat in seinem Buch geschrieben, Frieden werde es zwischen Palästinensern u.Israel nie geben, weil dann die volle Subventionierung durch USA u.westl.Länder wegfallen könnte/würde.

     

    Fragen Sie mal die Flüchtlinge nach dem Krieg, wo und wie und von w a s die gelebt haben - und willkommen waren sie im Westen auch nicht.

    Wenn ich dieses Gejammer anhöre, bekomme ich einen dicken Hals.

    Wenn ich denn w i r k l i c h verfolgt worden wäre, wäre ich froh, ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen zu haben, im Zweifel auch Schweinefleisch. Kaum sind sie aber da, brauchen sie Extrawürste, machen Ansprüche geltend. Auf dem Land wollen sie auch nicht gern wohnen, nicht genug Abwechselung!

    Nach einem Vollzeitjob, Haushalt, Kinder pp. - wieviel Abwechselung hat man da? Da ist man froh, wenn man abends die Beine hochlegen kann - nach ca.12 Std/Tag.

    Und wenn man dann noch - heute im Fernsehen - hört, man wolle doch a r b e i t e n - da packt mich der Lachreiz. Denn 95% der Menschen aus arabischen Ländern gehen hier, wenn sie es können, k e i n e r Arbeit nach. Können Sie dann hier bleiben, kann die ganze Familie nachkommen - in diesem Fall 18 Personen, dann noch Vater, Mutter. Mal ausrechnen, was die dann an HARTZ-IV bekommen, welch schöne Wohnung ihnen zur Verfügung gestellt werden m u s s. Da lohnt es sich nicht, für 1.000,--€ (wenn er die für nichts Gelernten denn bekommt) überhaupt arbeiten zu gehen.Dazu kommt natürlich auch die Krankenversicherung, die diese Menschen überhaupt nicht als "geldwerten Vorteil" ansehen. Denn in Deutschland ist ja alles umsonst und niemand braucht dafür etwas zu bezahlen.

    So sieht die Welt nämlich aus.

  • M
    Miriam

    Kann mir jemand erklären, warum der Mann in Deutschland Asyl beantragt? Verfolgt scheint er ja nicht zu sein. Warum wird er nicht zurück geschickt?

  • J
    Johanna

    @Siegfried

     

    Es geht hier nicht um Wahrheit und harte Fakten, sondern darum, die Asylsuchenden als arme unverschuldete und chronisch unterfinanzierte Opfer darzustellen.

    Und es hat ja genutzt, das doofe BVerfG hat ihnen jetzt das soziale Portemonaie geöffnet, damit keiner hier Drogen verkaufen muss um seine LEGO-Steine, Südfrüchte und anderen Luxus finanzieren zu können.

  • S
    Shevardnadze

    Reichlich unverschämt!

     

    Ich verstehe das Problem des Herrn Abdel... nicht.

     

    Mitte der 80er Jahre kam ich aus Georgien (damals UDSSR) nach Deutschland zwecks eines Studiums (mittels eines Stipendiums, war aber knapp bemessen). Ich bewohnte für die folgenden sechs Jahre ein Einzimmerapt. mit Küche und Bad (27 qm). Mir blieben monatlich zum Leben ca. 300 DM. Allerdings arbeitete ich hie und da neben dem Studium.

    Ich war auch allein. Habe die Zeit für Studien verwendet, was ich letztlich auch zu schätzen weiss.

     

    Ich finde es natürlich gut, dass der o.g. Herr sich weiterbildet. Frage mich natürlich, warum ausgerechnet er, der Herr..., und nicht alle anderen Palästinenser auch, hier in D. Asyl beantragen.

     

    Grundsätzlich sollte ein Asylantrag binnen sechs Monaten beschieden werden. Danach müssen die ensprechenden Konsequenzen erfolgen; Bleiben oder Gehen! Alles andere ist müssig.

     

    Leider ist es so, dass sog. Asylbewerber zum Großteil keinerlei Ausbildung resp. Schulbildung haben, besonders wenn sie aus einem bestimmten Kulturkreis kommen (von Iranern mal abgesehen).

     

    Meine Mutter, beispielsweise, bekommt als emeritierte Professorin ca. 150 Euro/Monat (300 GEL = Georgische Lari). Damit kommt man hinten und vorne nicht klar. Natürlich unterstütze ich sie, denn, dank meines Studiums habe ich einen sehr guten Posten als Ing. in Deutschland.

     

    Was mich nur aufregt, ist das Gejammere sowohl von Seiten der sog. Menschen, die in D. einen Asylantrag stellen, weil sie ja verfolgt sind et c. in ihren Herkunftsländern, als auch seitens der sog. Gutmenschenindustrie (anders kann ich das nicht bezeichnen), die ja JEDEN Menschen, der nur das Wort "Asyl" einigermaßen aussprechen kann, aufnehmen möchte. Allerdings auf Kosten der Allgemeinheit.

     

    Habe nix gegen Einwanderer, bin ja selber einer. Allerdings möchte ich auch, wenn wir Deutschland als Einwanderungsland definieren, Regeln haben, wie sie z.B. in "richtigen" Einwanderungsländern (USA, Kanada, Australien et c.) gültig sind.

     

    Und, liebe Mitforisten, bitte keine "Nazikeule" et c., denn ich komme aus Georgien.

     

    Möchte zwar noch mehr schreiben, habe aber keinen "Bock."

     

    Grüsse an alle Mitforisten,

     

    Shevardnadze

  • M
    mehrdad

    böse böse juden, die es wagen, sich gegen terror zu wehren.

     

    nur ein narr kann die lüge glauben, israel wäre für den wegzug dieses arabers verantwortlich.

     

    in westbank und gaza leiden die menschen eher an korrupte fatach oder brutale hamas schläger. würde man die pallys heute fragen, würde eine grosse mehrheit lieber in israel leben wollen, sowie die grosse mehrheit der pallys in ostjerusalem dies wünscht.

     

    noch mehr antijüdische propaganda.

  • C
    Chandrika

    >>> Und mit den Fleischgerichten bekommt er als Muslim dort ein Problem.

  • L
    locuta

    Im Bericht stand etwas von 17 Kindern. Da Frage ich mich doch, ob nicht ein einziger NochbesserMensch aus der unüberschaubaren Heerschaar der Sozialarbeiterindustrie laut aufkreischt und dem ach so geplagten "Palästinenser" zu seinem "Rechtsanspruch" auf Kindergeld verhilft? Und schon kann er - selbstverständlich denn auf unserem Deckel - Erholungsurlaub vom überaus stressigen Schmarotzerdasein in der "BRD" in Saus und Braus in "Palästina??" machen!

     

    Ach, was sind wir doch für guuuuute Menschen!

  • K
    Kisi

    Kann mir mal jemand erklären, welche Asylkriterien auf den geschilderten Fall überhaupt anwendbar sind?

     

    Meine Tante hat auch vor einer Mauer gelebt, und dass die Palästinenser nichteinmal von der Umma unterstützt werden, ist kann nicht unser Problem sein.

     

    Warum hat man ihn um Himmels Willen nicht nach Norwegen reisen lassen. Da stimmt doch hinten und vorne mal wieder nix an diesem Bericht.

  • S
    Siegfried

    entweder ihr habt schlecht recherchiert oder der Mann verbreitet Taqyia, denn von Ni´lin nach Ramallah sind es über die Strasse Nr.463 ca. 30 Km. Zwischen Ni´lin und Ramallah gibt es weder eine Mauer, noch irgendwelche Kontrollpunkte, da beide Orte im Gebiet der PA-Verwaltung liegen.

  • EP
    el presidente

    irgendwas stimmt an der story nicht.

    Er ist 34 und hat vor 5 Jahren Asyl beantragt. Seitdem war er nicht mehr in palestina. Da war er also 29. Wenn er 17 Kinder hat muß er also mit 12 Jahren zum ersten Mal Vater geworden sein. Oder er hat massenhaft Zwillinge+Drillinge.

     

    Abgesehen davon- wenn ihm hier 27qm zuwenig sind- auf wieviel qm hat er denn in palestina gewohnt, dort ja immerhin mit 19 Leuten!

  • LV
    Loca Vida

    @Jens: "Mein Vater rasiert sich seit über 50 Jahren lediglich mit Seife und Pinsel."

     

    Sag ihm bloß, er soll aufhören! Ohne Rasierer bringt das nix! ;-)

  • J
    Johanna

    Stimmt, verglichen mit der Schwarzafrikanerin aus Teil I, die sich ein Kind nach dem anderen machen läßt und so unser Solidarität übergebüren ausnutzt, denkt und handelt diese Asylbeweber kostengünstig und bis auf genannte Ausnahmen (siehe Jens) vernünftig.

     

    Das auch er schon 4 Jahre auf einen Bescheid wartet, ist aber ebenso ein Skandal, das muss in wenigen Monaten über den Tisch gehen, ob (befristet) Asyl gewährt oder gleich abgeschoben wird.

    Das sind die eigentlichen Probleme, ohne die das mit dem Geld gar nicht erst zur Diskussion stehen würde. Das müßte das BVerfG endlich verbindlich neu regeln.

  • K
    KHH

    Vielleicht laden wir uns alle hinter der isreal.Mauer eingesperrten Menschen zu uns ein , denen geht es ebenso wie unserem bedauernswerten auf 27 m" wohnenden Asylanten hier. Oder wurde er nicht darüber aufgeklärt ,was ihm hier blüht ?

  • J
    Jens

    "Du arbeitest bei der Tafel, dann schlag doch mal vor, dass auf schweinische Erzeugnisse verzichtet werden können."

     

    Bei der Tafel gibt es das, was geliefert wird, sprich, was von den Supermärkten den Tafeln überlassen wird- da kann ich nichts vorschlagen.

     

    Und zumindest hier muss kein Muslim oder sonstwer fragen.

     

    Es ist vermerkt, wer kein Schwein isst, wer keine Milchprodukte verträgt oder irgendwelche Allergien hat etc. und dementsprechend werden die Kisten auch gepackt.

     

    Bringt ja nichts, den Leuten Dinge einzupacken, die sie dann wegwerfen, weil sie es nicht vertragen oder aus sonstigen Gründen nicht essen wollen/können.

     

    Und zur Rasiererei:

    mein Vater rasiert sich seit über 50 Jahren lediglich mit Seife und Pinsel.

     

    So ein Stück Seife kostet auch relativ wenig im vgl. zu Rasiergel o.ä.

     

    Und im Bericht ging es ja nur um den Geruch- also Duschen/Haare waschen& ggf. Deo.

     

    Wie gesagt:

    ich will in keinster Weise die Problematik kleinreden.

    Diese Punkte sind jedoch m.E. schlichtweg falsch.

  • D
    deviant

    @Quadratmeter:

    Ich glaube, es geht eher darum, dass er in seinen 27qm eingesperrt ist, weil einfach kein Geld da ist, um mal unter Leute zu gehen - das ist schon bei HIV-Empfängern schwierig, wie soll das da möglich sein, wenn man nochmal deutlich weniger bekommt?

     

    Asyl ist in Deutschland von einem Recht zu einer Bestrafung verkommen - die Leute sollen den Eindruck bekommen: "Überall ist es besser als hier".

    Das diese Behandlung von Asylsuchenden insbesondere von "Menschen" vertreten wird, die sonst an jeder Ecke den Nationalstolz predigen, ist um so verlogener.

  • B
    bruderbecks

    @Jens:

    ist es nicht nachvollziehbar, dass Menschen nicht ständig fragen möchten: "Ist das Schwein?" oder so und dadurch immer wieder auf ihre vermeintliche kulturelle Zugehörigkeit verwiesen werden wollen? In Kitas das gleiche - da werden aus "Rücksicht" auf die Essgeohnheiten "der muslimischen" Kinder zwei Gerichte angeboten. Aber keiner fragt, ob das denn sein muss mit dem Schwein. Warum können die Leute nicht genau so reinspachteln, wie du und ich? Du arbeitest bei der Tafel, dann schlag doch mal vor, dass auf schweinische Erzeugnisse verzichtet werden können. Es gibt jede Menge Alternativen. Geflügelwurst? In den Zutaten wird dann oft deutlich, dass auch andere tierische Bestandteile enthalten sein können, z.B. auch Schweineinnereien.

  • B
    blibla

    Im Gegensatz zur Nigerianerin macht der Bewerber doch einen recht vernünftigen Eindruck: Er macht das beste aus der Situation, bildet sich weiter, lässt sich nicht gehen oder unterbringen (außer vom vegetarischen Essen an der Tafel^^)

     

    Meinen Segen hätte er: Lasst ihn die Ausbildung abschliessen, eine Stelle finden und dann gebt ihm eine Aufenthaltserlaubnis und lasst die Familie nachkommen.

     

    Gegen solche Leute gibts nämlich nichts einzuwenden.

     

    PS: Zum Geld: Wer sich regelmäßig nass rasiert braucht mehr als nur 3 Euro für Schampoo und Zahnpasta im Monat.

  • J
    Jens

    Durch meinen Job war ich schon einige Male in Flüchtlingsunterkünften zum dolmetschen und kann die dortigen teilweise wirklich verehrenden Umstände bestätigen.

     

    Auch mir ist es ein Rätsel, wie man mit so wenig Geld einigermaßen sinnvoll über die Runden kommen soll und bin der Meinung, dass da einiges getan werden muss.

     

    3 Aussagen im Artikel jedoch haben mich sehr verdutzt:

     

    1: "Das Armeleuteessen an der Pirnaer Tafel hat er schon probiert, kam aber nicht günstiger."

     

    Bei der hiesigen Tafel, wo ich ehrenamtlich tätig bin, zahlt ein Erwachsener 2€ für eine Kiste Lebensmittel für eine Woche.

     

    Zusätzlich kann man sich an den frei ausliegenden Waren (die nicht in die Kisten gepackt und somit "übrig" sind) bedienen.

     

    2:" Und mit den Fleischgerichten bekommt er als Muslim dort ein Problem."

     

    Es gibt schon ab und an Geflügel, Geflügelwurst u.ä.

    Ist ja nicht so, dass in der BRD nur Schweinefleisch gegessen wird...

     

    3:Weil er bei seiner Ausbildung an der Dresdner Euro-Schule „nicht stinken möchte“, kalkuliert der Asylbewerber 12 Euro monatliche Ausgaben für Hygiene."

     

    Eine 750ml-Flasche Badegel (was im Endeffekt das selbe ist wie Duschgel- ich kaufe das seit Jahren statt Duschgels) kostet von einer Marke(!) knapp 2€, die Hausmarke meist etwas drunter.

     

    1 Packung Schampoo einer Marke auch knapp 2€, Hausmarke wieder etwas günstiger.

     

    ebenso ist es mit Deo.

     

    Macht also eher 6€, wenn man Hausmarken nimmt/beim Discounter einkauft liegt man gut drunter.

     

    Wie also diese Rechnung zustande kam wundert mich schon.

     

    Was natürlich nicht schönreden soll, dass sein verfügbares Geld definitiv sehr wenig ist.

  • A
    Ann

    Almosen und Sozialhilfe sind demütigend, lasst sie arbeiten gehen.

  • Q
    Quadratmeter

    Ich frage mich, was der Autor wohl mit der Überschrift "allein auf 27 Quadratmetern" sagen will. Soll das heißen, Abdelnasser Khawaja fühlt sich auf 27 Quadratmetern allein verloren und wünscht sich einen Mitbewohner? Kaum vorstellbar. Soll es heißen, 27 Quadratmeter sind zu wenig? Ebenfalls kaum denkbar. Ich wohne allein auf 25 Quadratmetern und kann nur sagen, das ist absolut ok. Man muss nicht allzu viel putzen und es nervt keiner rum.

     

    Die im restlichen Artikel angesprochenen Geldfragen sehe ich schon eher als Problem.