Asyl an der Alster

FLÜCHTLINGE Das ehemalige Kreiswehrersatzamt an der Sophienterrasse soll zur Unterkunft werden

Die Sophienterrassen sind eine Welt für sich mit eigenem Wachdienst

Auch Harvestehude soll seinen Beitrag zur Unterbringung der Flüchtlinge leisten, die nach Hamburg kommen. Medienberichten zufolge plant der Senat, das ehemalige Kreiswehrersatzamt an der Sophienterrasse unweit der Außenalster zu kaufen, um dort Asylsuchende unterzubringen. Auf dem Gelände der ehemaligen Standortverwaltung der Bundeswehr direkt nebenan errichtet die Firma Frankonia mit den „Sophienterrassen“ gerade ein Wohnviertel mit dem Anspruch, eines der exklusivsten der Stadt zu werden.

In Hamburg sind in diesem Jahr mehr Flüchtlinge angekommen als erwartet. Die Bezirke suchen deshalb händeringend nach Unterkünften oder Orten, an denen sie Wohncontainer aufstellen können. Zuletzt war bekannt geworden, dass Eimsbüttel unweit von Hagenbecks Tierpark Container für 200 Menschen aufstellen möchte. Zu der Idee mit dem Kreiswehrersatzamt sagt der Chef der Eimsbütteler SPD-Fraktion Rüdiger Rust, der Bezirk suche überall, tue sich aber schwer. Das Kreiswehrersatzamt wäre gut geeignet: „Ein festes Gebäude ist immer besser als Zelte und Container.“

Dass sich die Flüchtlinge im Kreiswehrersatzamt und die Bewohner der Sophienterrassen begegnen werden, ist unwahrscheinlich. Denn die Sophienterrassen sind eine Welt für sich: Jeder, der zu Besuch kommen will, muss sich beim Wachdienst anmelden. „Mit Hilfe diskreter, moderner Sicherheitstechnik wacht das Team über das Quartier und schützt die private Atmosphäre der Sophienterrassen“, wirbt Frankonia auf der Website.  KNÖ