: Asien gewinnt, Afrika verliert
■ Weltbankstudie über die Entwicklung der ärmsten Länder
Washington (AP/ips) – Einem Teil der drei Milliarden Menschen auf der Erde, die in Armut leben, geht es heute besser als vor 20 Jahren. Aber die gute Nachricht, die die Weltbank in ihrer Studie „Soziale Indikatoren der Entwicklung“ verbreitet, hat ihre Kehrseiten. Die Entwicklung verlief höchst unterschiedlich. In Asien hat sich die Lage deutlich gebessert, in Schwarzafrika leben die Menschen teilweise noch schlechter als in den siebziger Jahren.
Immerhin: Die Lebenserwartung in den 55 ärmsten Ländern der Welt hat sich seit 1970 im Durchschnitt von 53 auf 62 Jahre erhöht hat. Die Kindersterblichkeit sank um ein Drittel. Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen erhöhte sich seit 1975 von 190 auf 390 Dollar; 68 Prozent der Menschen in den Entwicklungsländern hatten Zugang zu sauberem Trinkwasser, 1985 waren es es nur 33 Prozent gewesen.
Auf ihrem niedrigen Niveau stieg zwar auch in Schwarzafrika die Lebenserwartung (von 45 Jahren 1970 auf 52 Jahre 1992) doch das Pro-Kopf-Einkommen sank von 570 auf 350 Dollar. „Wir machen Fortschritte, aber nicht schnell genug“, sagte Weltbank- Präsident Lewis Preston, als er gestern den Bericht der Presse vorstellte. Der Leiter der Abteilung für Unterentwicklung bei der Weltbank, Emmanuel Jimenez meint, der Kampf gegen die Armut müsse zweigleisig geführt werden: mit einer Sparpolitik einerseits, aber großzügigen Investitionen für Bildung und Gesundheit andererseits. Als Beispiel gelte Thailand. Dort sei die Lebenserwartung seit 1970 von 60 auf 69 Jahre gestiegen, das Pro-Kopf-Einkommen habe sich verdreifacht.
Auch für die Umwelt will die Weltbank mehr tun – unter deutscher Führung. Zum ersten Leiter der Umwelt-Kontrollkommission, die auf Drängen von Nicht-Regierungsorganisationen eingesetzt worden ist, wurde der ehemalige Präsident der Europäischen Investitionsbank, Ernst-Günther Bröder, gewählt.
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