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Asbest, schwach gebunden

■ Gutachten zur Asbestbelastung in der Lerchenstraße

Seit einem halben Jahr ist die Schule an der Lerchenstraße geschlossen. Und erst jetzt liegt ein vorläufiger Zwischenbericht über das tatsächliche Ausmaß der Asbestverseuchung vor. Während die Bauarbeiter dabei sind, die Baustelle einzurichten, haben Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen die Möglichkeit zu lesen, was der Hamburger TÜV bei seinen Untersuchungen herausgefunden hat.

Danach hat man in den Wänden, die Flure und Klassenräume voneinander trennen, sogenannten „schwach gebundenen Asbest“ gefunden. Das heißt, dasdie Wände 'raus müssen. Außerdem fand man Asbest zwischen Klassendecken und Betonträgern. Ins Schwarze trafen die behördlichen Sucher auch bei den Brandschutzklappen an den Lüftungen. Diese werden als „langfristig zu sanieren“ eingeordnet.

Mit der Vorlage des Zwischenberichts haben die Behörden eine der Forderungen von Schulleitung und ElternvertreterInnen erfüllt. Doch so ganz zufrieden ist Hans-Udo Homoth, stellvertretender Elternsprecher, dennoch nicht. Er hält weiterhin daran fest, daß ein unabhängiger Gutachter „objektiv sein Urteil über das Sanierungskonzept abgeben soll“. Weiterhin fordert Homoth, daß die vorgesehenen Kontrollen, des „Bremer Umweltinstitut“ nach Ende der Sanierungsarbeiten, ausführlicher ausfallen als bislang geplant.

Wenn alles glatt geht, soll die Schule ab Februar 1991 fertig sein. Die Orientierungsstufe, Haupt- und Realschule werden in 16 Containern auf dem Gelände der Grundschule Borchshöhe untergebracht. Die Zusage, bis Ende der Sommerferien alle Container aufgestellt zu haben, wird die Behörde nach Meinung von Homoth nicht einhalten können.

Ab 1. Oktober haben die GymnasiastInnen das im Augenblick noch recht zweifelhafte Glück, wieder in ihr angestammtes Domizil zu können. Dann ist der erste Sanierungsabschnitt abgeschlossen. Die Kosten belaufen sich auf rund eine Million Mark. ub

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