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■ Das PortraitAsaad Saftawi

Der Palästinenser starb am Donnerstag Foto:rtr

Seinen Sohn, den er von der Schule abholen wollte, bekam Asaad Saftawi nicht mehr zu sehen. Der 58jährige Palästinenser wurde am Donnerstag im Gaza-Streifen von zwei maskierten Personen in seinem vor der Schule geparkten Auto erschossen. Saftawi ist das dritte und bisher prominenteste Opfer einer Mordserie, die nach dem Gaza-Jericho- Abkommen zwischen der israelischen Regierung und der PLO den Gaza-Streifen in Unruhe versetzt.

„Ich habe einen Bruder verloren“, sagte Jassir Arafat, als er in Paris von dem Mord erfuhr. Der PLO-Chef hatte mit Saftawi 1945 in Kairo studiert. Auffällig ist, daß Saftawi, wie alle bisherigen Opfer, Mitglied der PLO-Mehrheitsfraktion, der von Arafat geführten Fatah, war.

Saftawi war Direktor einer von der UNO eingerichteten Schule im Gaza-Streifen. Seine politische Karriere begann er Anfang der 50er Jahre bei den Muslimbrüdern. Nach der arabischen Niederlage gegen Israel im Jahr 1967 war er einer der Mitbegründer der Fatah. Mitglieder der Organisation beschrieben ihn als sehr religiösen Menschen. Seine großen Tage in der PLO lagen in den Zeiten vor der Intifada, dem palästinensischen Aufstand in den besetzten Gebieten. Vor vier Jahren geriet er noch einmal in die Schlagzeilen, als er dem damaligen israelischen Verteidigungsminister Jitzhak Rabin einen Friedensvorschlag schickte. Danach soll er mehrfach Botschaften zwischen Rabin und Arafat übermittelt haben.

Bereits 1985 entging er einem Mordanschlag, den vermutlich Muslimbrüder vorbereitet hatten. Daß der jetzige Anschlag auf das Konto von Islamisten geht, ist allerdings unwahrscheinlich. Hamas und die andere islamistische Gruppierung, Al-Gihad Al-Islami, verurteilten den Mord. Beobachter vermuten vielmehr, daß Auseinandersetzungen innerhalb der Fatah der Grund sein könnten. Besonders die Fatah-Jugend, die in den letzten Jahren die Intifada getragen hat, fühlt sich von den „Fatah-Politikern“, die ihre Anweisungen aus dem PLO-Hauptquartier erhalten, zunehmend entfremdet. Im Gaza-Streifen kursierten gestern Gerüchte von noch weiteren Morden an Fatah-Leuten. Karim El-Gawhary

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