Man könnte sich freuen über den Milliardenverlust von JP Morgan, doch deren Verlust ist der Gewinn von anderen Spekulanten. Die Probleme der Branche reichen tiefer.
Die US-Bank Wells Fargo zahlt 175 Millionen Dollar an Schwarze und Hispanos. Der Grund: Vorwürfe systematischer Diskriminierung bei der Kreditvergabe wurden laut.
Bob Diamond, ehemaliger Chef der Großbank Barclays, sagt, er habe von manipulierten Zinssätzen nichts gewusst. Die Agenturen senken ihre Bewertungen der Bank weiter ab.
Zwei Wirtschaftskrisen, zwei Antworten: In den USA greift die Notenbank Fed massiv ein – während die Europäische Zentralbank oftmals passiv zugucken muss, wie sich die Eurozone auflöst.
Die Fed greift wieder ins Arsenal der Geldpolitik: Für 267 Milliarden Dollar tauscht sie kurzfristige gegen langfristige Anleihen. Die historisch niedrigen Zinsen sollen weiter sinken.
JP-Morgan-Chef James Dimon muss sich im US-Kongress wegen neuer Milliardenverluste seiner Bank verantworten. Er argumentiert gegen jeden Versuch staatlicher Kontrolle.
WETTEN Anshu Jain wird ab Juni die Deutsche Bank führen. Bisher leitete er das Investmentbanking. Und verkaufte die Art von Papieren, die 2007 die Finanzkrise auslösten. Obwohl ein Mitarbeiter ihn warnte
KRISE Nicht nur das Griechenland-Chaos setzt Madrid unter Druck. Nun stuft Moody’s auch noch etliche spanische Banken herunter. Für zusätzliche Verwirrung sorgt schließlich die EU-Kommission
JPMorgan hat 2 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Das geschieht ihnen recht. Denn Finanzmärkte sind keine echten Märkte, sondern ein Oligopol von wenigen Spekulanten.
Millionen überschuldeter US-Immobilienbesitzer werden entschädigt oder ihr Schuldenstand wird gesenkt. Der Vergleich ist dennoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
RATING Die großen Bewertungsagenturen funktionieren so, als ob man beim Lehrer für seine Schulnote bezahlt, kritisiert Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von „Finanztest“. Das sei natürlich Mist. Für die Bewertung sollten die Anleger zahlen
Die Kapitalmärkte geben 1,5 Milliarden für Eurorettungsschirm. Dabei ist der von Standard & Poors abgewertet worden. Italien fordert mehr deutsche Hilfe.
Die Ratingagentur Standard & Poor's bewertet neun Euroländer schlechter und greift die Austeritätspolitik an. Der Zeitpunkt und die Begründung sorgen für Ärger.
Das Netzkollektiv Anonymous hat mal wieder zugeschlagen. Es blamiert eine US-Firma mit illustren Kunden und spendet mit geklauten Kreditkartendaten an die Armen.