■ Die deutsche Wirtschaft hat wenig zu befürchten: Der abgewertete Rubel verbilligt die Lieferung von Gas und Öl, Hermesbürgschaften sichern die Kredite der deutschen Banken ab
Heute vor fünfzig Jahren, am 20. Juni 1948, wurde im westlichen Teil Nachkriegsdeutschlands fast über Nacht die D-Mark eingeführt – gegen den Protest der Sowjetunion. Geplant wurde die Aktion schon Monate zuvor unter konspirativen Bedingungen von den USA. Mit den neuen Geldscheinen wurde die Teilung Deutschlands in BRD und DDR faktisch vollzogen ■ Von Christian Haase
Der Unternehmer Bolko Hoffmann kämpft verbissen gegen den Euro. Um ihn zu verhindern, gibt er 20 Millionen Mark aus – und hat jetzt sogar eine eigene Partei gegründet. Mit ihr will Hoffmann bei der Bundestagswahl antreten ■ Von Severin Weiland
Noch sehr müde kam Kohl aus Brüssel zurück. Die heftigen Sitzungen um den Euro versuchte er schönzureden. Die Bundestagswahl aber will er ganz sicher gewinnen ■ Aus Bonn Bettina Gaus
■ Wie wird man dem selbstgesetzten Superlativ einer als „historisch“ angekündigten Parlamentsdebatte gerecht, wenn sich die Kontrahenten zum Thema doch alle einig sind? Der Kanzler macht sich selbst überflüssig und verabschiedet sich mit Dank an die Vorgänger – seinen großen Abgang aber hat er gestern endgültig verpaßt. Und die Opposition? Die Sozialdemokraten bekräftigen ihre entschiedene Ambivalenz zum Euro. Joschka Fischer verlangt, die europäische Integration überzeugend voranzutreiben.
■ Bundesbankvizepräsident Johann Wilhelm Gaddum zum Euro: Hohe Schuldenstände sind eine schwere Hypothek. Aber die Bundesbank wird sich der Währungsunion nicht in den Weg stellen
Die Bundesregierung verhindert verbindliche Regeln für doppelte Preisauszeichnung in Mark und Euro. Auch der kostenlose Umtausch ist nicht garantiert ■ Aus Brüssel Alois Berger
■ Im Bundestag stimmen Union, FDP, SPD und Grüne für die Einführung des Euro. Kohl und Lafontaine sehen historische Chance. Nur PDS lehnt die Währungsunion ab
In seiner Regierungserklärung zum Euro ärgert sich der Kanzler über den abwesenden SPD-Kanzlerkandidaten. Lafontaine verteidigt dessen Euro-Skepsis ■ Aus Bonn Markus Franz