Profitmaximierung und Konkurrenz werden immer wieder Krisen wie die gegenwärtige hervorbringen. Eine Verstaatlichung tauscht lediglich die Akteure aus, ohne die Strukur anzutasten.
Seit der Finanzkrise sind Steuerungsmodelle wieder interessant. Das hatte schon der SPD-Politiker Karl Schiller begriffen, der in den 60ern eine auf Keynes basierende Wirtschaftspolitik fuhr. Jüngst ist in Hamburg eine Biographie über ihn erschienen
Linke Gruppen bereiten sich auf Proteste gegen den Nato-Gipfel Anfang April in Straßburg vor. Doch die weltweite Finanzkrise funkt dazwischen: Zeitnah findet der G-20-Gipfel in London statt. Das überfordert die ProtestiererInnen
Nach üppigen Rettungspaketen scheint der Systemabsturz abgewendet. Nun kommt die schlimme Krise - und die Deutschen erwarten sie mit merkwürdig gleichgültigem Pessimismus.
Die Lektüre von Marx hilft, die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise zu verstehen. Wer aber auf den Zusammenbruch des Kapitalismus hofft, hat ihn falsch verstanden.
Auf die Krise finden Marktliberale keine Antwort, die mit ihrem Weltbild vereinbar wäre. Ihre Wirtschaftstheorie entpuppt sich als Fiktion. Doch jetzt ist Pragmatismus angesagt.
Als viele noch an wundersame Geldvermehrung auf den Finanzmärkten glaubten, forderten Globalisierungskritiker mehr Regulierung. Jetzt ist der Kollaps da - aber um Attac ist es seltsam still.
Die beste Antwort auf die Krise wäre, ins deutsche Bildungssystem zu investieren. Die Sanierung maroder Schulen, die Bildungsministerin Schavan anregt, ist ein Anfang.
Viele wollen in der Krise linke Wirtschaftspolitik. Oskar Lafontaine könnte frohlocken. Doch nach neuen Umfragen profitiert die Linkspartei von dieser Stimmung nicht.
Die Linkspartei wird nicht von der Wirtschaftskrise profitieren. Denn es gibt nichts mehr zu verteilen. Künftig wird die Sicherheit im Vordergrund stehen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel spielt jetzt wieder Umweltschutz und Wirtschaftswachstum gegeneinander aus. Der Klimaschutz soll bei ihr in die zweite Reihe zurücktreten.
Noch sträuben sich Merkel und Steinbrück gegen weitere Maßnahmen. Doch der Druck wächst, auch aus den eigenen Reihen: SPD-Linke will 50 Milliarden, Schavan möchte Unis aufmöbeln.
Auch reiche Städte wie München fürchten angesichts der drohenden Rezession einen massiven Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen. Eine Finanzreform sei überfällig.