Eine "Rentnerdemokratie" gibt es nicht. Denn die Gegensätze zwischen den Rentnern sind größer als die zwischen den Generationen. Das zeigt die Forschung schon lange.
Wir brauchen den Mindestlohn. Denn ein Leben lang einzahlen, um am Ende zu kriegen, was ich ohne Beiträge auch bekäme, ist Sozialporno. So was gucken FDP-Parteitage, wenn die JuLis im Bett sind.
Wenn es um die Rente geht, reagiert die CDU so konfus wie man es sonst nur von den Sozialdemokraten kennt. Der Grund: Sie hat kaum noch Experten, die sich mit Sozialpolitik auskennen.
Die Stiftung Warentest untersucht Angebote für die Rürup-Rente. Fast die Hälfte der privaten Anbieter beurteilt sie mindestens mit "gut". Drei aber nur mit "ausreichend".
Herzogs Kampf der Generationen kommt ohne Empirie aus. Es gibt keine einheitliche Rentnerfront. Stattdessen wäre ein Blick auf den sinkenden Lebensstandard bei Rentnern fällig.
Angesparte und geförderte Altersvorsorge kann laut Kabinettsbeschluss für eine im Inland selbst genutzte Immobilie genutzt werden. Und das Wohngeld wird zum ersten Mal seit acht Jahren erhöht.
Das Kabinett hat in aller Eile eine Rentenerhöhung gebilligt. Bei der Generationengerechtigkeit hat sie es nicht eilig. Jungpolitiker wagen keinen Widerspruch mehr.
Minister einigen sich auf außerplanmäßige Rentensteigerungen 2008 und 2009. Danach steigen die Renten zwei Jahre lang nur noch wenig - und die Beiträge sinken auf 19,1 Prozent.
Generationenkonflikte werden heute durch Streits um Beitragspromille oder Rentenwerte ausgetragen und nicht mehr über Wertedebatten zwischen Jung und Alt. Schade eigentlich.