Drei Tage lang war das Grundstück hinter dem Bethanien besetzt. Gestern drohte das Bezirksamt mit der Räumung. Die Besetzer verlassen den Garten daraufhin freiweilig. Streit über weitere Nutzung
Eine Freifläche ist seit Samstag in Berlin-Kreuzberg okkupiert. Besetzer pflanzen Bäume und diskutieren, was sie mit dem Gelände machen wollen. Polizei und Bezirksamt halten sich zurück.
Die Köpi ist eine Institution der linken Szene. Seit den Ausschreitungen während der Freiräume-Tage ist das Haus an der Köpenicker Straße als Randale-Zentrale verschrien. Im Alltag versuchen die Bewohner ihre Vorstellung von Freiheit zu leben.
Kreuzberg erlebt eine Renaissance: Es gibt Randale und Randalentourismus. Es gibt Tränengas, Alkohol und brennende Barrikaden. Steine werden geworfen und rasende Reporter kommen dazu.
Bei den Freiraum-Aktionstagen gibt es Workshops zu Hausbesetzungen, Platzverweise durch die Polizei und einen Anschlag auf McDonalds in der Wrangelstraße. Trotzdem bleibt die Stimmung entspannt - bis Samstagabend.
Die Initiative "Wir bleiben alle", ein Zusammenschluss von 16 linken Gruppen und Projekten, wehrt sich gegen steigende Mieten und Yuppiesierung. Mit ihrer Aktionswoche will sie auf die Problematik aufmerksam machen
Dem Nachbarschaftsgarten Rosa Rose in Friedrichshain droht ab morgen das Aus - obwohl das Bezirksparlament das Projekt ausdrücklich unterstützt und die Polizei aufgefordert hat, von einer Räumung abzusehen. Gartenfest am Sonntag.
Der Streit zwischen Besetzern und Künstlern in dem ehemaligen Kreuzberger Krankenhaus ist beigelegt - durch eine strikte räumliche Trennung. Heute stimmt der Bezirk ab.
Berlin-Mitte, Almstadtstraße: Im unsanierten Teil eines Mietshauses wohnen Reste einer linksalternativen Szene. Dem Eigentümer sind sie im Weg, er will umbauen. Jetzt hat er durchgegriffen und kurzerhand das Dach abtragen lassen.
Die BewohnerInnen der Reichenberger Straße 114 wehren sich gegen die heutige Zwangsversteigerung des einst besetzten Hauses. Transparente mit linken Parolen sollen potenzielle Käufer abschrecken. Die Kreuzberger Gegend ist bei Investoren begehrt.
Den BewohnerInnen des Hausprojekts Köpi ist gekündigt worden. Offenbar will der Eigentümer einen Neubau errichten. Die BewohnerInnen organisieren nun den Protest dagegen - europaweit.
Im Bethanien in Kreuzberg prallen die Lebenswelten von Hausbesetzern und Kulturschaffenden aufeinander. Dabei verstehen sich beide als irgendwie links. Die Künstler drohen nun damit, auszuziehen. Doch kann das Bethanien ohne sie überleben?
Die Bundesanwaltschaft hält Andrej H. und Matthias B. für Stichwortgeber der "militanten gruppe". In den 90ern engagierten sie sich gegen Mietervertreibung. Mitstreiter befürchten nun die Kriminalisierung kritischer Wissenschaft.