Der Mord an Marwa El-Sherbini ist zum Symbol für die Ausgrenzung von Muslimen geworden. Das war überfällig. Denn die Reaktion der deutsche Gesellschaft war zunächst kühl.
Ein Jahr nach dem ersten islamfeindlichen Mord in Deutschland sind viele politisch Aktive ernüchtert. Doch die Tat hat auch etwas in Bewegung gebracht. Die Zeit des Unter-sich-Bleibens ist vorbei, heißt es in ihrem Viertel.
Das Panzerglas beim Marwa-Prozess ist ihm zu verdanken: Im Internet rief ein ägyptischer Prediger zum Rachemord auf. In Ägypten nimmt den Wirrkopf niemand ernst.
Bei dem Verfahren um den Mord an der Ägypterin Marwa El Sherbini ist am Donnerstag der Gutachter vor Gericht aufgetreten. Er sagte jedoch unter Ausschluss des Publikums aus.
Der Prozess um den Mord an Marwa El Sherbini wird in Ägypten mit Spannung erwartet. Aber auf Kairos Straßen brennen keine deutschen Fahnen, wie befürchtet wurde.
MORD IN DRESDEN Während die Bluttat allmählich aus den Medien verschwindet, kämpfen die Muslime weiterhin für ein deutliches Zeichen der Politik gegen Islamhass. Das versuchen Islamisten zu nutzen
Der Mann, der in der vergangenen Woche eine 31-jährige Ägypterin im Dresdener Landgericht mit 18 Messerstichen getötet hat, hatte vermutlich islamophobe Motive.