ÄGYPTEN Gericht verurteilt Mitarbeiter von al-Dschasira wegen angeblicher Unterstützung der Muslimbrüder. Kritiker: „Tiefschlag für die Pressefreiheit“
ÄGYPTEN Die Muslimbrüder lassen sich von der Gewalt der Militärs nicht einschüchtern. Nach mindestens 630 Toten durch die Räumung der Protestcamps rufen die Islamisten zum „Tag der Wut“. Zehntausende gehen auf die Straße. Erneut sterben zahlreiche Menschen ➤ SEITE 4, 5, 10
MASSAKER In Ägypten sterben bei den blutigsten Zusammenstößen seit Beginn des Arabischen Frühlings mindestens 525 Menschen. Die Muslimbrüder protestieren weiter
ESKALATION Soldaten töten am Wochenende mehr als 80 Mursi-Anhänger, jetzt will die Armee ein Camp der Islamisten räumen. Säkulare Opposition stützt den Kurs des Militärs
ÄGYPTEN Bei Zusammenstößen zwischen Armee und Demonstranten werden über 50 Menschen erschossen. Die Partei der Muslimbrüder ruft daraufhin zum Widerstand gegen die Armee auf
Es ist schwer sich vorzustellen, dass die Ägypter noch einmal wählen gehen, ohne sich gegenseitig umzubringen. Wer auch immer übernimmt, wird kaum regieren können.
ÄGYPTEN Muslimbruderschaft erzielt 47 Prozent bei der ersten freien Wahl nach der Revolution. Auch radikale Islamisten sind stark. Liberale bleiben schwach
Die Militärregierung unterbindet Kritik mit derselben Brutalität wie Mubarak. Auf das Militär gesetzt zu haben, ist einer hoher Preis, den die Revolutionäre jetzt zahlen.
Die Ängste vor einer islamistischen Machtübernahme in Ägypten sind maßlos übertrieben. Eine Revolution wie 1979 im Iran ist nicht zu erwarten. Eher hat die Türkei Vorbildfunktion.
■ Die Gruppe „Avantgarde der islamischen Eroberung“ droht mit neuen Anschlägen auf Urlauber. Beim Anschlag in Luxor war keine Polizei vor Ort. Präsident Mubarak beschimpft seinen Innenminister: „Sie hocken nur in Kairo“
■ Sieben Attentäter überfallen Reisebusse in Oberägypten. Sie ermorden 57 Reisende und verletzen 24. Die Region ist eine Hochburg militanter Islamisten
■ Entscheidung des Obersten Gerichts: Weil der Linguistikprofessor Abu Said den Koran zu kritisch interpretiert, wird er zwangsweise von seiner Ehefrau geschieden. Zum Abtrünnigen gestempelt, ist er zum Abschuß freigegeben