In der Provinz Helmand fliehen die Taliban vor einer gegnerischen Übermacht aus Musa Qala. Der Ort im weltgrößten Opiumanbaugebiet ist von hoher symbolischer Bedeutung.
In Kabul hat ein Selbstmordattentäter dreißig Menschen getötet. Trotzdem hält Präsident Karsai an seinem Gesprächsangebot an die Taliban fest - ohne Resonanz.
Für Afghaninnen ist die Lage heute schlimmer als unter den Taliban. Denn Warlords der Nordallianz führen, unterstützt von den USA, ein Schreckensregiment, so die afghanische Politikerin Malalai Joya.
In Afghanistan werden die Taliban offenbar als Gesprächspartner gesehen. Sie fordern die Streichung von der UN-Terrorliste als Vorbedingung. Die Nato äußert sich positiv.
Die Debatte um Sicherheitsfragen verstellt den Blick auf die sozialen Nöte in Afghanistan. Ohne Wirtschaftshilfe und Entwaffnung wäre es besser, die Bundeswehr abzuziehen.
Der Krieg in Afghanistan ist mit Militär nicht zu gewinnen. Benötigt werden ziviler Aufbau und eine defensivere militärische Taktik, so der grüne Militärexperte Winfried Nachtwei.