Die Informationspolitik der USA nach dem Tod bin Ladens ist undurchsichtig. Dass sie seine Leiche nicht zeigen, macht es Skeptikern an seinem Tod einfach.
In den USA wachsen die Zweifel an der Verlässlichkeit des ungeliebten Partners. Unklar bleibt auch, ob pakistanische Stellen über die Operation informiert wurden.
Die Beziehungen zwischen al-Qaida und den Taliban werden überbewertet. Deshalb könnte der Tod bin Ladens politischen Spielraum öffnen – wenn die USA mitspielen.
TERRORISMUS „Der Gerechtigkeit Genüge getan“: US-Präsident Obama verkündet den Tod von Osama bin Laden. Und alle, von Angela Merkel bis zu Afghanistans Präsident, freuen sich über den „großen Erfolg“
US-OPERATION Laut einem in mehreren US-Medien zitierten Regierungsmitarbeiter soll die Operation vor pakistanischen Stellen komplett geheim gehalten worden sein
IKONOGRAFIE Für die einen das Gesicht eines Massenmörders, für die anderen der Posterboy von Zorn und Rebellion – Osama bin Laden war auch ein Produkt unserer Projektionen, eine Kunstfigur
Wie konnte sich bin Laden in der Garnisionsstadt Abbottabad verstecken? Es gibt Hinweise, dass Pakistans Spionage-Agentur ISI die Hand mit im Spiel hatte.
Der Kampf um die Demokratie in den arabischen Staaten ist unvereinbar mit dem Absolutheitsanspruch der al-Qaida-Anhänger. Dafür verdienen die Aufständischen Unterstützung.
Durch den Tod des Top-Terroristen verlieren die USA ein flexibles Feindbild. Wie gut das dem Land tatsächlich bekommen wird, muss sich erst noch zeigen.
Obama steht als starker US-Präsident da. Offen ist, ob er es schafft, die Post-9/11-Ära mit seinen alle Rechtsnormen missachtenden staatlichen Übergriffen zu Ende zu bringen.
Kurze Kleider, tiefe Ausschnitte sollen bei Hochzeiten in Afghanistan bald passé sein. Auch teure Feiern mit gemischten Gesellschaften will die Regierung verhindern.
Die Vorwürfe gegen die Taliban sind strategisch. Sie sollen davon ablenken, dass die afghanische Regierung im Zentrum und in der Provinz oft korrupt ist und repressiv vorgeht.
Wieder protestieren Tausende in Afghanistan gegen die Koranverbrennung durch einen US-Pastor. Der will nun über den islamischen Propheten Mohammed Gericht halten.