■ Wiktor Tschernomyrdin schlägt nach erfolgreicher Mission zuhaus der kalte Hauch der Ablehnung entgegen. Lob aus den USA entfacht einen Sturm des Widerspruchs
Der „Sieg“ der Nato könnte sich angesichts der antiwestlichen Reflexe auf dem Balkan als Pyrrhussieg erweisen. Der Westen muß schon entscheidend zur Demokratisierung Jugoslawiens beitragen ■ Von Andreas Zumach
■ Vojin Dimitrijevic, einer der Köpfe der serbischen Opposition, über den Friedensplan der G-8-Staaten, den Nationalismus der Opposition und die politische Zukunft Milosevics
■ In mühsamen Verhandlungen wurden die Standpunkte der Nato, Rußlands und Belgrads auf einen gemeinsamen Nenner gebracht. Tschernomyrdin und Ahtisaari legten in Belgrad ein Dokument vor, das noch Lücken aufweist
■ Das Angebot an Milosovic steht. Er braucht nur noch ja zu sagen. Friedenstruppe soll aus Einheiten der Nato und Rußlands bestehen. Gibt es ein geteiltes Kommando? Uno-Resolution soll Basis des Waffenstillstands sein
Groß sind die Versprechungen der EU an die Krisenregionen auf dem Balkan. Schon nach dem Bosnienkrieg versprach man viel. Eingelöst wurde fast nichts ■ Von Uwe Pollmann
■ Sprecher der Allianz beharren auch nach Tschernomyrdins Vermittlungsmission auf Fortsetzung der Luftangriffe. Milosevics neuerliche Befürwortung des G-8-Planes stößt in Brüssel auf wenig Enthusiasmus
Während mit der „humanitären Katastrophe“ die Nato-Angriffe gerechtfertigt wurden, gab es bis Kriegsausbruch verharmlosende Berichte des Auswärtigen Amtes. Wie es dazu kommen konnte, will Fischers Ministerium bis heute nicht erklären ■ Von Georg Gruber
■ Rußlands Unterhändler Tschernomyrdin: „Wenn es so weitergeht, werden Gespräche sinnlos.“ Nato will mit Milosevic Gespräche, aber keine Verhandlungen. Jugoslawische Einheiten setzen SFOR-Soldaten fest
■ Politische Kreise in Rußland sind sich in der Ablehnung der Den Haager Klage gegen Slobodan Milosevic einig. Besonders ärgert Moskau der Zeitpunkt der Anklageerhebung
Die Chinesen verharren weiter im Unverständnis über die Bombardierung ihrer Belgrader Botschaft. Hardliner fordern neue Atomversuche, doch auch die Hilflosigkeit läßt sich nicht verbergen ■ Aus Peking Georg Blume
■ Bomben beschädigen schwedische Botschaftsresidenz. Nach der Zerstörung der chinesischen Botschaft sagten die Schweden noch: Zeichnet unsere in Nato-Karten ein.