Seit Mai 2011 stehen in Stuttgart zwei Hutu-Milizenführer wegen Kriegsverbrechen im Kongo vor Gericht. Auch das Gericht selbst steht auf dem Prüfstand.
Der verhaftete FDLR-Führer Callixte Mbarushimana war für Ruandas Exilopposition eine Altlast. Ohne ihn könnten die zerstrittenen Hutu-Milizen wieder zusammenfinden.
Zuerst in Deutschland, jetzt in Paris: Mit Callixte Mbarushimana wurde erneut ein Hutu-Milizenführer wegen gemeinsamer Terrorpläne für den Kongo verhaftet.
Offiziell sind die FDLR-Milizen mit UN-Sanktionen belegt, doch Unterstützung bekommen sie von überall her - aus Tansania und selbst aus der katholischen Kirche.
Geldwäsche, Rüstungstransfers, Telefonate mit Kommandeuren: Die ruandische Hutu-Miliz wurde von Deutschland aus gesteuert. Das ist in einem neuen UN-Bericht zu lesen.
Die Bundesregierung lässt zu, dass die als Terrororganisation verfolgte ruandische Miliz FDLR von Deutschland aus geführt wird. "Ich habe gewonnen", sagt ihr Präsident.
Die Hutu-Milizen der FDLR kontrollieren weite Gebiete im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Aber wie kriegt man sie dort weg, ohne Ruanda zu destabilisieren?
■ Mit Überfällen auf ruandische Dörfer trägt Ruandas ehemalige Hutu-Armee den Krieg gegen die Tutsi zurück in die Heimat. An einem Dialog ist sie nicht interessiert Dominic Johnson und Oliver Meisenberg