Ein Militärgericht verurteilte den Blogger Maikel Nabil Sanad zu zwei Jahren Haft – wegen Beleidigung der Armee. Der 26-Jährige ist seit mehr als 100 Tagen im Hungerstreik.
In wenigen Tagen beginnen die Parlamentswahlen, aber trotzdem demonstrieren die Massen. Einheimische Beobachter glauben nicht an einen reibungslosen Systemwechsel.
ORTSTERMIN Ob auf dem Tahrir-Platz, in der Innenstadt, an der Universität – die Revolte ist überall in Ägyptens Hauptstadt. Daneben essen die Menschen Eis und gehen in Bars
Bei den Protesten in Kairo sind die Opferzahlen viel höher, als es die Regierung behauptet, sagt ein Tahrir-Aktivist. Seine Forderung: Das Militär muss umgehend die Macht abgeben.
ÄGYPTEN Nach dem Rücktritt der Regierung lädt der Militärrat zu politischen Gesprächen. Ersten Berichten zufolge will er Mitte kommenden Jahres offenbar die Macht abgeben
Die Auseinandersetzungen rund um den Tahrirplatz nehmen kein Ende. Einige Kandidaten haben ihren Wahlkampf vorläufig eingestellt. Wie es weitergeht, ist offen.
Laut einer Studie beurteilen viele Ägypter die Rolle des Militärs, der Regierung und der Polizei als positiv. In der Wählergunst liegen Islamisten und die liberale Partei Wafd vorne.
Der Gewaltausbruch eröffnet der Armee die Option, die Wahl abzusagen. Doch deren Annullierung könnte nach hinten losgehen. Der Tahrir-Platz würde noch voller werden.
Überraschend und brutal greift die Polizei die Menschenmenge an. Es gibt Tote und Verletzte. Für die Demonstranten ist die Macht des alten Regimes noch nicht gebrochen.
Sieben Jahre in Haft müssen die Polizisten, die Khaled Said zu Tode prügelten und damit den Aufstand entfachten. Die Hinterbliebenen wollen ein neues Verfahren.
Zwei Tage nach den Straßenschlachten sprechen Aktivisten und die liberale Presse von einem endgültigen Bruch zwischen Volk und Militär. Der erste Minister tritt zurück.
AUSSCHREITUNGEN Die ägyptische Hauptstadt erlebt den blutigsten Tag seit der Revolution. Was aussieht wie Gewalt zwischen Christen und Muslimen, ist eher ein Kampf zwischen dem Militär und seinen Gegnern
Ob Tunesien und Ägypten eine demokratische Zukunft haben, hängt von ihrer wirtschaftlichen Entwicklung ab. Sie brauchen eine Ökonomie, die Ungleichheiten reduziert.