Unsere Autorin ist aus ihrer Heimat Sudan nach Ägypten geflohen – gerade noch rechtzeitig. Ein Teil ihrer Familie blieb zurück. Protokoll einer Odyssee.
DSCHIHAD Wie gehen die arabischen Nachbarn des Irak und Syriens mit der Bedrohung durch den Islamischen Staat um? Derzeit einigt sie lediglich die Panik vor dem Terror. Saudi-Arabien sammelt noch die Scherben seiner gescheiterten Syrien-Politik auf, die Golfstaaten sind zerstritten, und Ägypten ist mit sich selbst beschäftigt
Das Militär und die ägyptische Staatssicherheit möchten die Muslimbrüder isolieren. Dass die Islamisten nun die Kirchen attackieren, passt da gut ins Konzept.
ÄGYPTEN Tausende folgen dem überraschenden Aufruf der Armeeführung, auf die Straßen zu gehen. Sie sollen dem Militär ein Mandat erteilen, härter durchzugreifen. Muslimbrüder werten das als Aufruf zum Bürgerkrieg
Nach tagelanger Unsicherheit steht der Präsident der größten arabischen Republik fest: Mohammed Mursi. Das Militär hat sich auf die Verkündung des Ergebnisses vorbereitet.
Der Ausgang der Präsidentenwahl bleibt umstritten. Die Generäle kann der künftige Staatschef nicht antasten. Sie behalten volle Legislativgewalt und wollen auf Immunität pochen.
Die Islamisten in Ägypten wollen Demokratie, Justiz und höhere Löhne. Nur eines wollen sie nicht: Mit den radikalen Islamisten koalieren. Ein schwieriger Weg.