Großkonzerne nutzen die Fußball-WM zur großflächigen Selbstdarstellung. Fernsehturm, Reichstag und Brandenburger Tor werden zu Werbetafeln degradiert. Die Stadt bekommt dafür kaum einen Cent
VonULRICH SCHULTE / RICHARD ROTHER / MATTHIAS LOHRE
Werbebombardements und rollende Löffelbiskuits, Knopfaugenterror und Parasitenmarketing, Tourismuseuphorie und Boomprognosen: Knapp ein halbes Jahr vor der Fußball-Weltmeisterschaft nimmt der Overkill in Deutschland allmählich zu
Suchen im World Wide Web hat bisher nichts gekostet. Aber jetzt steht die beliebteste Internet-Suchmaschine „Google“ immer öfter vor Gericht, weil sich ihre Anzeigenkunden betrogen fühlen
Weder Gesetze noch Filterprogramme schrecken die professionellen Versender von Werbemails davon ab, jede Mailbox zu überschwemmen, deren Adresse ihnen bekannt geworden ist
Am 21. Mai soll Deutschland eine Rahmenkonvention der Weltgesundheitsbehörde unterschreiben. Sie soll die Zigarettenwerbung einschränken. Doch offenbar will die Regierung ihre Unterschrift verweigern. Proteste aus EU-Ländern
Professionelle Onlinemedien genügen nur selten den Ansprüchen des seriösen Journalismus. Werbetexte sind von den eigenen redaktionellen Berichten oft kaum zu unterscheiden
Bei der Verabschiedung einer Anti-Tabak-Konvention durch die Weltgesundheitsorganisation blockiert die rot-grüne Regierungskoalition schärfere Bestimmungen – und macht sich lächerlich. Deutschland bekommt Antipreis
Auch in der Werbung droht das Ende der Spaßgesellschaft: Es gilt die Kunden von einer imagefördernden Nachhaltigkeit zu überzeugen. Schließlich lässt sich die Imageproduktion immer weniger von den gesellschaftlichen Megatrends entkoppeln. Benettons UN-Engagement ist Beispiel für den Trend