Ein Film noir mit Draht ins Jenseits: Bertrand Taverniers erste Hollywoodproduktion "In the Electric Mist" (Wettbewerb) schließt den Zyklus des US-französischen Bildertransfers ab.
Die Sonderreihe "Winter ade" der Berlinale widmet sich den Vorboten der Wende, die sich gegen die Zensur durchsetzten. Heute funktionieren sie wie ein Museum der Alltagskultur.
Pünktlich zum Credit Crunch: In Tom Tykwers neuem Thriller "The International", mit dem gestern die Berlinale eröffnete, sind die Banken nicht "bad", sondern "superbad".
Schachfiguren auf dem Spielfeld des Kulturkampfes: In "La journée de la jupe" von Jean-Paul Lilienfeld (Panorama) spielt Isabelle Adjani eine verängstigte Lehrerin.
Englisches Starkino: Außer Konkurrenz läuft Stephen Daldrys Verfilmung des Romans „Der Vorleser“ im Wettbewerb, mit Kate Winslet und Ralph Fiennes. Die Banalität des Bösen und das bewusst Gefühlsselige gehen dabei eine unbehaglich erfolgreiche Allianz ein
Aus der Luc-Besson-Schule: Rie Rasmussens "Human Zoo" (Panorama) zeigt eine von exzessiver Gewalt geprägte Welt, in der das Recht des Stärkeren regiert.
Das Gedächtnis des Kinos: Die Entscheidung, die diesjährige Retrospektive dem legendären 70-mm-Breitwandkino zu widmen, hat weltweit für Begeisterung gesorgt.
Für die Siebtklässlerinnen Merve Avdic und Marlene Lukas bedeutet die Berlinale Stress. Merve sitzt in der Kinderjury, Marlene schreibt Kritiken. Dass sie Filmfans wurden, ist das Verdienst ihres Lehrers: Er geht schon mit seinen Erstklässlern ins Kino.
Von der Filmakademie Ludwigsburg kommen in der Reihe Perspektive Deutsches Kino diesmal die besten Filme, über Schulfreunde und Scheidungskinder. Daneben gibt es viel pralle Freakshow und blutarme Verkunstung, die es an Lebensweltlichkeit vermissen lassen