Eine lange Phase der Kränkung. Die fetten Jahre der Kultur während der Ära Kohl – und warum sie die neuen Kulturpolitiker um Verleger Naumann als Dürre empfinden ■ Von Harry Nutt
■ German Applied Arts: Das „Fabrikmuseum“ auf dem gigantischen Gelände der ehemaligen Nordwolle zeigt die Rekonstrutruktion einer Wanderausstellung des Deutschen Werkbunds von 1912/13 durch die USA
Die aktuelle Debatte um Multikulturalität kreist äußerlich um zwei Pole: die linksliberale Seite fordert ein interkulturelles Miteinander, die neokonservative ein ethnopluralistisches Nebeneinander. Im Kern ergänzen sich beide: kulinarische Vielfalt und farbige Moderatoren sind gut, Kopftücher und andere Zeichen der fundamentalistischen Vormoderne hingegen nicht ■ Von Mark Terkessidis
■ Der Berliner Künstler Wolfgang Müller hat auf Island das abgewickelte Goethe-Institut neugegründet. Ein Gespräch über deutsche Arroganz beim Kulturaustausch, märchenhafte Werbeschluchten und die Freuden der Verwa
Michael Naumann, Verleger und Journalist, gilt als Macher mit einem Faible fürs Innovative. In einem SPD-Kabinett soll er Staatsminister für Kultur werden ■ Aus Berlin Patrik Schwarz
■ Der Theaterregisseur Christoph Schlingensief, Spiritus rector des Vereins Chance 2000 alias „Partei der letzten Chance“, ist als Medium seiner Kunst zur eigentlichen Botschaft avanciert
■ Brauchen wir ein Bundeskulturministerium? Gespräch mit der Grünen-Politikerin Antje Vollmer über Kultur und Föderalismus nach 1989, europäische Interessenvertretung und das Menschenrecht auf Stiftungsgründung
■ Am 8. März wird Walter Jens 75 Jahre alt. Ein Gespräch mit dem Rhetorikprofessor über die Funktion des Intellektuellen, die Niederungen des öffentlichen Sprechens und was zu tun bleibt
■ Die reaktionäre Kultusministerkonferenz wird 50 – sie ist älter als die Bundesrepublik Deutschland, reaktionärer als der Papst und gelegentlich das Objekt von Haßausbrüchen