■ In Ruanda eskaliert die Gewalt. Der EU-Beauftragte Aldo Ajello über Hutu-Revanchegedanken, Tutsi-Machterhaltungspläne und die Schwierigkeit, nach einem Völkermord Demokratie aufzubauen
Bis zu 1.000 Menschen, so berichten jetzt Überlebende, starben beim jüngsten Angriff von Hutu-Milizen auf Tutsi-Flüchtlinge im Nordwesten Ruandas ■ Von Dominic Johnson
Extremistische Hutu-Milizen greifen überfüllte ruandische Gefängnisse an, um Völkermordverdächtige zu befreien und zu rekrutieren. Die Regierung steht zugleich unter Druck, die Haftsituation nicht zu entschärfen ■ Von Dominic Johnson
■ Hunderte Tote bei der bisher schwersten Schlacht zwischen Hutu-Milizen und Armee. Die aus Kongo/Zaire zurückgekehrten Milizen dehnen ihr Operationsgebiet in das Landesinnere aus
Erstmals hat das Internationale Tribunal für Ruanda Anklage wegen sexueller Gewalt erhoben. Optisch vom Publikum abgeschirmt, sagt Zeugin „J. J.“ gegen ihren früheren Peiniger Jean-Paul Akayesu aus ■ Aus Arusha Andrea König
■ Schnelle Hilfe ist nötig, damit die noch im Kongo verbliebenen Ruander nicht im andauernden Krieg zwischen Hutu-Milizen und AFDL-Soldaten zerrieben werden
Die letzten ruandischen Hutu-Flüchtlinge aus Kongo/Ex-Zaire kehren jetzt nach monatelanger Odyssee nach Ruanda zurück. Gerade ihre Rückkehr reißt Wunden auf in einem Land, das aus der gesellschaftlichen Polarisierung zwischen Tätern und Opfern des Völkermordes noch nicht herausgefunden hat ■ Von Kadir van Lohuizen (Fotos) und Burkhard Bartel (Text)
Von Versöhnung ist in Ruanda nicht mehr die Rede. Seit der Rückkehr der Hutu-Flüchtlinge aus Zaire häufen sich mysteriöse Anschläge, und in der Hauptstadt herrscht Belagerungsstimmung ■ Aus Kigali Andrea König
Froduald Karamira war 1994 ein Planer des ruandischen Völkermords. Nun droht ihm die Todesstrafe. Er hält sich für unschuldig, hofft aber, daß sein Tod zur Versöhnung beiträgt ■ Aus Kigali Andrea König
■ Nach der Ermordung von fünf UN-Menschenrechtsbeobachtern durch mutmaßliche Hutu-Extremisten verlangt die UNO ruandische Militäreskorten. Hilfsorganisationen ziehen sich zurück
■ Zum ersten Mal müssen sich in Ruanda zwei Menschen wegen des Völkermords 1994 vor Gericht verantworten. Eine Serie von Völkermordprozessen soll folgen