■ Der Völkermord von 1994 geschah direkt unter den Augen einer untätigen UN-Eingreiftruppe. Zu wenige Soldaten und ein begrenztes Mandat trugen zu dem Desaster bei
„Selbstverständlich“ hätte die UNO den Völkermord in Ruanda 1994 verhindern müssen, bestätigt vor Gericht der damalige UN-Blauhelmkommandeur, General Dallaire ■ Aus Arusha Peter Böhm
Das UN-Tribunal in Arusha beschleunigt seine Arbeit: Mit Gratien Kabiligi wurde der bisher höchstrangige Stratege der früheren ruandischen Armee formell angeklagt. Demnächst wird die Rolle der UNO beleuchtet ■ Von Dominic Johnson
■ Mit Überfällen auf ruandische Dörfer trägt Ruandas ehemalige Hutu-Armee den Krieg gegen die Tutsi zurück in die Heimat. An einem Dialog ist sie nicht interessiert Dominic Johnson und Oliver Meisenberg
Wie soll man einem Kind in Ruanda erklären, daß seiner Mutter der Bauch aufgeschlitzt wurde? Von den Problemen, traumatisierte Völkermordüberlebende zu behandeln ■ Von Pierre-Olivier Richard
■ In Ruanda eskaliert die Gewalt. Der EU-Beauftragte Aldo Ajello über Hutu-Revanchegedanken, Tutsi-Machterhaltungspläne und die Schwierigkeit, nach einem Völkermord Demokratie aufzubauen
Bis zu 1.000 Menschen, so berichten jetzt Überlebende, starben beim jüngsten Angriff von Hutu-Milizen auf Tutsi-Flüchtlinge im Nordwesten Ruandas ■ Von Dominic Johnson
Extremistische Hutu-Milizen greifen überfüllte ruandische Gefängnisse an, um Völkermordverdächtige zu befreien und zu rekrutieren. Die Regierung steht zugleich unter Druck, die Haftsituation nicht zu entschärfen ■ Von Dominic Johnson
■ Hunderte Tote bei der bisher schwersten Schlacht zwischen Hutu-Milizen und Armee. Die aus Kongo/Zaire zurückgekehrten Milizen dehnen ihr Operationsgebiet in das Landesinnere aus
Erstmals hat das Internationale Tribunal für Ruanda Anklage wegen sexueller Gewalt erhoben. Optisch vom Publikum abgeschirmt, sagt Zeugin „J. J.“ gegen ihren früheren Peiniger Jean-Paul Akayesu aus ■ Aus Arusha Andrea König
■ Schnelle Hilfe ist nötig, damit die noch im Kongo verbliebenen Ruander nicht im andauernden Krieg zwischen Hutu-Milizen und AFDL-Soldaten zerrieben werden
Die letzten ruandischen Hutu-Flüchtlinge aus Kongo/Ex-Zaire kehren jetzt nach monatelanger Odyssee nach Ruanda zurück. Gerade ihre Rückkehr reißt Wunden auf in einem Land, das aus der gesellschaftlichen Polarisierung zwischen Tätern und Opfern des Völkermordes noch nicht herausgefunden hat ■ Von Kadir van Lohuizen (Fotos) und Burkhard Bartel (Text)
Von Versöhnung ist in Ruanda nicht mehr die Rede. Seit der Rückkehr der Hutu-Flüchtlinge aus Zaire häufen sich mysteriöse Anschläge, und in der Hauptstadt herrscht Belagerungsstimmung ■ Aus Kigali Andrea König