■ Nach Ansicht von Walter Kolbow, als Staatssekretär im Verteidigungsministerium für die Flüchtlingshilfe in Makedonien zuständig, muß Deutschland noch mehr Vertriebene aufnehmen
Die kosovarischen Vertriebenen in Makedonien dürfen die überfüllten Flüchtlingslager nur mit Genehmigung und für ein paar Stunden verlassen. Das Wasser ist knapp, die Versorgung mit Lebensmitteln notdürftig und die Angst um im Kosovo Zurückgebliebene groß. ■ Aus Tetovo Erich Rathfelder
■ Bis zu 1.000 Soldaten sollen für die Versorgung von Vertriebenen eingesetzt werden. Bundestag soll am Freitag zustimmen. Doch gibt es auch in der Regierung lauter werdende Kritik am bisherigen Kriegsverlauf
■ Flüchtlingsunterkünfte sind hoffnungslos überfüllt. Erste Kosovo-Albaner nach Kanada ausgeflogen. Großbritannien erklärt sich zu weiterer Aufnahme von Vertriebenen bereit
■ Christoph Schlingensief ist wieder in Makedonien, um Flüchtlinge zu retten. Nach seiner ersten Tour brach an der Berliner Volksbühne sein politaktivistisches Projekt zusammen. Was kann politisches Theater leisten? Ein Gespräch mit dem Dramaturgen Carl Hegemann
■ Obwohl die makedonischen Flüchtlingslager hoffnungslos überfüllt sind, Epidemien drohen und die Nerven aller Beteiligten blank liegen, werden kaum noch Vertriebene in Länder außerhalb der Konfliktregion ausgeflogen
■ Arben Xhaferi, Vorsitzender der „Demokratischen Partei der Albaner“ (PDSH) in Makedonien, ist froh über die Anwesenheit westlicher Vertreter in seinem Land und hofft auf weiteres Engagement
■ 97 Kosovo-Albaner landeten gestern in Schönefeld und wurden vorerst in einem Heim in Hohenschönhausen untergebracht. Die meisten sollen „gut drauf“ sein. Grüne kritisieren erkennungsdienstliche Behandlung
Trotz ihrer unmittelbaren Nachbarschaft waren die Bewohner Albaniens, des Kosovo und Makedoniens seit dem Ende des Osmanischen Reiches voneinander getrennt. Das Elend der Vertreibung hat sie jetzt wieder enger zusammengeführt ■ Von Fabian Schmidt