In Nordfriesland quittieren die ersten schon wieder den Dienst, auch andernorts überlegen es sich Rekruten anders: Beim Umbau in eine Freiwilligen-Armee sieht die Bundeswehr sich vor ganz neuen Problemen.
Der Bundesfreiwilligendienst ersetzt seit wenigen Wochen den Zivildienst. Doch der Zulauf ist schleppend, für viele ist das Freiwilligendienst nicht attraktiv.
Seit Juli ist neben dem Wehrdienst auch der Zivildienst ausgesetzt. Bremer Einrichtungen beklagen das kaum, sie setzen auf Freiwillige oder auf eigene Angestellte.
Das Familienministerium bestreitet Probleme bei der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes. Verbände hingegen klagen und sagen: Dienste werden eingestellt werden müssen.
Offiziell geht es um bürgerschaftliches Engagement und den freiwilligen Dienst an der Gemeinschaft. Inoffiziell muss beim Abbau des Sozialstaats gegengesteuert werden.
Der Bundesfreiwilligendienst bietet die Chance, sich zu engagieren. Wenn seine Finanzierung gedeckelt wird, verkommt er zum Sparmodell auf Kosten der Schwächsten.
Die Diakonie in Schleswig-Holstein hat für 600 ehemalige Zivi-Stellen erst zwölf freiwillige Helfer. Auch anderen Sozialverbänden droht Personalnot. Jetzt werden die Werbetrommeln gerührt.
Die Zivildienstleistenden sind gerade bei der individuellen Schwerstbehindertenbetreuung nicht mit Freiwilligen zu ersetzen. Es gibt schlicht niemanden.
Durch das Ende des Zivildienstes ist die Versorgung von Körperbehinderten gefährdet. Die Träger warnen seit einem Jahr davor, die Stadt will nichts überstürzen.
Weil er den Irakkrieg für illegal hielt, desertierte André Shepherd aus der US-Armee und bat um Asyl. Das Bundesamt für Flüchtlinge beschied den Antrag negativ.
Maikel Nabil Sanad, dem einzigen Kriegsdienstverweigerer Ägyptens drohen bis zu drei Jahre Haft. In einem seiner Blogartikel sieht sich die Armee beleidigt.
Das Militär muss unter Druck gesetzt werden, glaubt der Pro-Israel-Aktivist und einzige Kriegsdienstverweigerer Ägyptens, Maikel Nabil Sanad. Er selbst wurde bereits verprügelt.
DIENST Die letzten Wehrpflicht-Rekruten haben am Montag ihren Dienst in der Bundeswehr angetreten. Damit gehören Wehr- und Zivildienst nach 50 Jahren endlich der Vergangenheit an. Und diese Kinder haben Glück gehabt ➤ SEITE 2
Die Abschaffung der Wehrpflicht zeigt, wie die Konsensdemokratie tickt: Den Sozialstaat kann nur die SPD schleifen - die Wehrpflicht nur ein Konservativer entsorgen.