■ Die Nato-Luftangriffe gegen Jugoslawien begannen am 24. März. Seitdem wurden die Kampfeinsätze mit jedem Tag heftiger und der Flüchtlingsstrom aus dem Kosovo größer
■ Planspiel Rückeroberung Allen Dementis zum Trotz: Der Krieg am Boden wird immer wahrscheinlicher. Wie für die Kurden im Irak könnten jetzt auch für die Kosovo-Albaner Sicherheitszonen geschaffen werden
■ Der Politikwissenschaftler Matthias Dembinski, bei der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung zuständig für die Nato, befürwortet den Einsatz von Bodentruppen im Kosovo
Die Wiederbelebung des Zweiten Weltkrieges im Kosovo-Konflikt und das Ende der Relativierung. Die Tragödie aller und der Triumph Milošević' ■ Von Andrei S. Markovits
■ Zwei Wochen nach Beginn der Nato-Attacke sind über 400.000 Kosovo-Albaner in den völlig überforderten Nachbarländern eingetroffen. Aufnahme der Deportierten in der Europäischen Union bleibt unklar
■ US-Außenministerin Albright hält Einsatz von Bodentruppen jetzt auch ohne Abkommen für möglich. Die Nato verstärkt ihre Luftangriffe auf Jugoslawien und greift auch zivile Ziele an
■ Bündnis beschließt, die Luftangriffe auszuweiten. Fischer kündigt Fortsetzung der Bombardements auch über Ostern an. Berichte über serbischen Angriff auf Flüchtlinge
■ Kein Raum für Politik: Primakows Mission ist gescheitert. Die Logik des Nato-Kriegsplans fordert die Verstärkung der Bombenangriffe. Phase 3 der Operation „Allied Force“ beginnt. Doch in der Logik des Krieges könnte auch der Einsatz von Bodentruppen in naher Zukunft liegen. Noch dementieren das die verantwortlichen Politiker der Allianz.
■ Brüssel: Luftangriffe können nicht so schnell erfolgreich sein. Bombardements jetzt „rund um die Uhr“. UNHCR: Vertreibungen waren lange geplant. EU-Kommissarin Bonino: „Das Dramatischste ist das, was man nicht sieht“
■ Ein kleiner, sehr, sehr kleiner Hoffnungsschimmer: Heute soll Rußlands Premier Jewgeni Primakow in Belgrad Möglichkeiten zu einem Ende des Kriegs auf dem Balkan ausloten. Die Nato bombt indessen weiter, die Meldungen über serbische Greueltaten mehren sich, und der Einsatz von Nato-Bodentruppen scheint bei einer Fortsetzung des Krieges unausweichlich.
■ Während die Regierungen in Rumänien und Bulgarien weiter auf Pro-Nato-Kurs sind, regt sich in der Öffentlichkeit verstärkt Widerstand gegen die Angriffe der Allianz auf Jugoslawien