MARWA-PROZESS Höchststrafe mit besonderer Schwere der Schuld für den Mörder der ägyptischen Einwanderin El Sherbini. Das Urteil wird von Muslimen begrüßt
Mit seinem Urteil sendet das Dresdner Gericht eine klare Botschaft aus: Tödliche Islamfeindlichkeit wird hierzulande nicht geduldet. Am Abbau von Stereotypen muss noch gearbeitet werden.
MARWA-PROZESS Der Russlanddeutsche Alex W. ist wegen Mordes an Marwa El Sherbini zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Gericht sieht eine besondere Schwere der Schuld
Die Staatswaltschaft fordert "lebenslänglich" für den Angeklagten Alex W. Die deutsche Seite gibt sich große Mühe, sagt Abd El Gawad. Er dolmetscht für den Ehemann der Getöteten.
Das Urteil im Marwa-Prozess soll am Mittwoch gesprochen werden. Bei den Schlussplädoyers war auch ein ägyptischer Anwalt als Vertreter der Nebenklage anwesend.
Der russische Spätaussiedler Alex W. war ein Verlierer, sein Opfer Marwa El Sherbini eine Gewinnerin. Vor Gericht zeigt er keine Regung. Eine Annäherung an eine unbegreifliche Tat.
Das Panzerglas beim Marwa-Prozess ist ihm zu verdanken: Im Internet rief ein ägyptischer Prediger zum Rachemord auf. In Ägypten nimmt den Wirrkopf niemand ernst.
Bei dem Verfahren um den Mord an der Ägypterin Marwa El Sherbini ist am Donnerstag der Gutachter vor Gericht aufgetreten. Er sagte jedoch unter Ausschluss des Publikums aus.
Der Angeklagte Alex W. spricht zum ersten Mal vor Gericht und gibt an, seine Tat nicht zu verstehen. Er will auch nicht aus "ausländerfeindlicher Gesinnung" gehandelt haben.
Im Mordprozess Marwa El Sherbini erzählt der Richter, wie er die Bluttat erlebte. Ägyptische Medien berichten relativ wohlwollend über den Prozessauftakt.
Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen begann der Marwa-Prozess in Dresden. Ein Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen die Richter wurde abgelehnt.
ISLAMHASS Der ägyptische Botschafter hat sich angekündigt, Fernsehteams von al-Dschasira werden aus Dresden berichten. Am Montag beginnt der Prozess im Fall Marwa El Sherbini
Am Donnerstag beginnt vor dem Leipziger Landgericht der Prozess gegen den früheren MDR-Sportchef Wilfried Mohren. Er soll 350.000 Euro an Schmiergeldern kassiert haben.