In der Auseinandersetzung mit dem hermetischen Antifaschismus ihrer Elterngeneration haben die französischen Nouveaux Philosophes der siebziger Jahre Marx vom Sockel gestoßen. Das haben ihnen die deutschen Intellektuellen bis heute nicht verziehen ■ Von Ulrike Ackermann
Der Fall des NS-Kriegsverbrechers Brunner überschattet die Visite des syrischen Diktators in Frankreich — am Jahrestag des Beginns der Judenverfolgung ■ Aus Paris Dorothea Hahn
Georges-Arthur Goldschmidt verlor als Zehnjähriger die Eltern. In Frankreich versteckte er sich vor den Nazis bis zum Kriegsende am 8. Mai 1945. Für den Saarländer Ludwig Harig gingen damals die Träume des Hitlerjungen in die Brüche. Warum verlaufen Biographien so, wie sie verlaufen? Zum 70. Geburtstag von Georges- Arthur Goldschmidt eine Laudatio ■ Von Ludwig Harig
Anfang der 80er Jahre wollte Staatsanwalt Holtfort aus Köln ein Verfahren gegen mutmaßliche NS-Verbrecher in Frankreich einleiten. Sein Vorgesetzter verhinderte es. SS-Offiziere mußten sich nie verantworten ■ Von Barbara Siebert
■ Stephane Hessel, französischer Widerstandskämpfer und UN-Diplomat, im Gespräch über seine bewegte Lebensgeschichte und die Möglichkeiten der Diplomatie im Algerienkonflikt
■ Mit einem vergleichsweise milden Urteil ging in Frankreich der Prozeß gegen Maurice Papon wegen Beihilfe an der Judendeportation zu Ende. Bis zur Berufung bleibt er auf freiem Fuß
■ Gérard Boulanger ist einer von 22 Anwälten der Zivilkläger im Papon-Prozeß. Er hat seit den 80er Jahren am Zustandekommen des Prozesses gearbeitet und zwei Bücher über Papon veröffentlicht
■ In Frankreichs Strafverfahren gegen den NS-Kollaborateur Maurice Papon wegen der Deportation von Juden fordert der Staatsanwalt lediglich zwanzig Jahre, nicht lebenslänglich
■ Der letzte Kampf des Roger Garaudy. Der ehemalige KPF-Intellektuelle und spätere Muslim hat Politik stets aus religiöser Überzeugung betrieben. Stationen einer Niederlage des Denkens
■ Weil er die Ermordung von Millionen Juden im Holocaust bezweifelt, muß der französische Philosoph 36.000 Mark Strafe zahlen. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Monate Haft gefordert