Der ehemalige Richter am Jugoslawien-Tribunal, Albin Eser, erklärt, warum das Gericht zum Frieden auf dem Balkan beiträgt - und es neben der Bestrafung von Verbrechen auch um Versöhnung geht.
Nur wenige bosnische Serben haben sich Protesten gegen die Verhaftung ihres politischen Ex-Führers angeschlossen. Experten bezweifeln die Darstellung der Festnahme.
Als Bakira Hasecic hörte, dass Ex-Serbenführer Karadzic gefasst ist, war sie leicht optimistisch. Die Bosnierin kämpft dafür, dass die Täter nicht entkommen. Sie war eines ihrer Opfer.
Mit der Festnahme von Karadzic verliert die "Kultur der Straflosigkeit" ein Stück ihrer Allmächtigkeit. Der Schutz des Einzelnen vor Repressionen der "eigenen" Obrigkeit wird gestärkt.
In Belgrad randalieren 250 Anhänger Karadzics - und wenden sich gegen die Verhaftung. Derweil ordnet ein Richter die Auslieferung an. Karadzic will sich dagegen wehren.
Der mutmaßliche Kriegsverbrecher und Ex-Führer der bosnischen Serben, Karadzic, wendete sich nach Ende des Kommunismus dem Nationalismus zu - eine mörderische Verirrung.
Das Massaker von Srebrenica wurde nicht auf Anordnung aus Belgrad verübt, sagt der IGH. So hatte einst auch Milošević argumentiert. Sein Regime hätte alles tun müssen, um diesen Völkermord zu verhindern, kontert das Gericht