Generationswechsel und Orientierungslosigkeit: Auf dem 43. Deutschen Historikertag präsentierte sich ein Fach in der Krise. Doch der Nachwuchs redet lieber über Stellenpläne als über neue Inhalte
Wo Geschichtszeit um ein paar hundert Jahre aufgefüllt worden ist, lebten auch die großen Helden: Das interdisziplinäre Bulletin „Zeitensprünge“ spürt seit zehn Jahren Wissenschaftsfiktionen nach. Eine Lobpreisung ■ Von Walter Klier
Er müßte der stolzeste Vater der westlichen Zivilisation sein, aber es hat einfach nicht gereicht: Joseph bleibt der Mann der Maria, ein Schurke mit Bart, der das Gepäck trägt und den Esel führt. Wenn er überhaupt erwähnt wird. Nach zweitausend Jahren wäre es vielleicht an der Zeit, Joseph als treuen und liebevollen Vater zu rehabilitieren, der Marias Erstgeborenen vor den Schlächtern rettete. Vielleicht war Joseph nicht ganz so schlicht, wie die Geschichte seines Vergessens uns lehren will. Überlegngen zu einem nahezu Unbekannten ■ von Ulf Erdmann Ziegler
Keine Erinnerung ohne Vergessen – man darf nur nicht an Bären denken. Wie funktioniert das Gedächtnis im Rhythmus der Medien? Und woher kommt das Bedürfnis nach Musealisierung der Vergangenheit? ■ Von Silvia Bovenschen
Das Beschweigen und Beschwichtigen ist vorbei: Auf dem 42. Deutschen Historikertag in Frankfurt am Main wurde aufgearbeitet, daß namhafte Geschichtsforscher der dreißiger Jahre die nationalsozialistische Umsiedlungs- und Vernichtungspolitik legitimiert haben ■ Von Ralph Bollmann
■ Kleine deutsche Wappenkunde zum Gebrauch für die Berliner Republik: Vom mageren Adler Rudolf I. über den flachköpfigen Vogel der Nazis bis zum behäbigen Wappentier unserer Tage
Sind so viele Fettnäpfe: Wie heikel der Umgang zwischen Deutschen und Polen ist, zeigt die Geschichte des Deutschen Historischen Instituts in Warschau ■ Von Gabriele Lesser