■ Auch die wunderbarste Literatur kann die Menschen nicht bessern, meint Toni Morrison. Dennoch haben Schriftsteller für sie immer noch Macht. Und dann ist die Literaturnobelpreisträgerin noch stolz darauf, dass die große Jessye Norman Songtexte von ihr singen will
■ Albert Scharenbergs umfassende Studie zum schwarzen Nationalismus erklärt, warum wieder viel von Malcolm X und nur noch wenig von Martin Luther King die Rede ist
In den USA werden staatliche Maßnahmen und Quotenregelungen für Minderheiten in einigen Bundesstaaten zurückgenommen. Es triumphiert der Traum von individueller Chancengleichheit ■ Von Meral Ruesing
Vor vierzig Jahren begann in den USA eine von einem Schwarzen gegründete Musikfirma namens Motown, den Weißen Appetit auf Soul und Tanzen zu machen. Zuvor wollten die Konzerne nichts von afroamerikanischen Künstlern wissen. Innerhalb von zehn Jahren mutierte das Unternehmen aus der Industriestadt Detroit zum Multi im Showbusineß. Es brachte glamouröse, ja, anbetungswürdige Stars wie Diana Ross & The Supremes, Stevie Wonder, die Marvelettes, Michael Jackson, Gladys Knight, Smokey Robinson, die Temptaions, Four Tops oder Marvin Gaye hervor. Eine Würdigung zum Geburtstag ■ von Harald Fricke
Militante Schwarzenführer rufen in New York zum „Million Youth March“, und ein paar Tausend kommen sogar und hören sich die Volksverhetzung selbsternannter radikaler Black-Panther-Nachfolger an ■ Aus New York Max Böhnel
Zwischen Hoffnung und Hasenzähnen: Asian-Americans sind in Forschung und Wirtschaft erfolgreich, in Hollywood spielen sie als Minderheit aber bloß Nebenrollen. Nur langsam werden neben Kung-Fu-Kämpfern auch andere asiatische Filmstars akzeptiert ■ Von Alexander Remler
Eldridge Cleaver, legendärer Mitbegründer der Black Panther in den USA, ist 30 Jahre nach seinem Verschwinden aus der Öffentlichkeit gestorben. Seine Karriere illustriert die Degeneration einer Generation ■ Aus Washington Peter Tautfest
Vor 30 Jahren wurde Martin Luther King ermordet. Neue Spekulationen über seinen Tod sehen ihn als Opfer einer Verschwörung, nicht eines Einzeltäters ■ Aus Washington Peter Tautfest
Die 29jährige Afroamerikanerin demonstriert auf dem Marsch der Millionen Frauen für ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl. Seit dem Marsch der schwarzen Männer will sie sich nicht mehr mit Weißen einlassen ■ Aus Philadelphia Peter Tautfest
Die schwarze Mittelschicht Amerikas wächst, hat es aber noch nicht geschafft, sich an den Ghettos vorbei auch kulturell zu definieren – Spike Lees „Get On The Bus“ verarbeitet ihre Großkundgebung, den Million Man March ■ Von Andrea Böhm