Hatun Sürücü starb am Rand des Tempelhofer Oberlandgartens. Am Tatort erinnert nichts mehr an die Bluttat. Blumen verschwinden so schnell, wie sie hingelegt werden
Heute vor zwei Jahren wurde Hatun Sürücü von ihrem Bruder erschossen, weil sie ein selbstbestimmtes Leben führen wollte. Das wird auch weiterhin vielen türkischstämmigen Mädchen verweigert. Arrangierte Ehen gehören zu ihrem Alltag, wie ein Beispiel an einer Hauptschule in Kreuzberg zeigt
Hatun Sürücü war die fünfte Frau, die innerhalb weniger Monate in Berlin umgebracht wurde – immer von Mitgliedern ihrer kurdischstämmigen Familien. Doch es war dieser Mord, der endlich Protest und Solidarität mit den Frauen weckte. Warum?
In den sechs Frauenhäusern der Stadt werden die Plätze knapp. Immer mehr junge Frauen unter 25 landen dort, weil die Behörden bei der Jugendhilfe sparen. Die Häuser behelfen sich mit Notbetten
Der Bruder von Hatun Sürücü hat seine Schwester nicht aus eigenem Antrieb ermordet. So sieht es die deutschkurdische PDS-Abgeordnete Evrim Baba. Heute wird im Prozess ein Urteil erwartet
Staatsanwalt plädiert im Fall des Mordes an der 23-jährigen Hatun Sürücü für zweimal lebenslänglich. Ihre Brüder hätten die Mutter eines Sohnes heimtückisch zu einer „eiskalten Hinrichtung“ aus der Wohnung gelockt. Prozess wird fortgesetzt
Justizbeamtin vereitelte Fluchtversuch von Ayhan Sürücü und zwei Mithäftlingen aus einem Gefangenentransporter. Justizsenatorin: Personalverstärkung nicht nötig
Zahlreiche Projekte und Institutionen sorgen sich um die Frauen in Berlin. Doch die Gleichstellung mit den Männern kommt nur schleppend voran. Es mangelt an Vorbildern: auch und gerade in der Politik
Im so genannten Ehrenmordprozess lehnt das Gericht einen Antrag auf Haftentlassung der beiden älteren Brüder ab. Es bestehe weiterhin „dringender Tatverdacht“
Im Mordprozess Hatun Sürücü wollen die Verteidiger die Hauptbelastungszeugin psychologisch begutachten lassen. Der jüngste Bruder gilt als voll schuldfähig