Vor zwanzig Jahren zog Margaret Thatcher als Premierministerin in Downing Street No. 10 ein. Dort entwickelte sie – ganz im Gegensatz zur gängigen feministischen Lesart vom „weiblichen Teamgeist“ – einen fraulichen Führungsstil besonderer Art: knallhartes, klassisches Gouvernantentum. Eine Würdigung der Frau, die nichts ohne Handtasche unternahm, Eiserne Jungfrau genannt wurde und Interviews mit Formeln begann wie „Ich, die Regierung...“ ■ Von Ute Scheub
■ Ihr Konterfei veredelt Tassen, Zuckerdosen und Briefmarken, Hollywood dreht einen Film über Leben und Sterben der „Königin der Herzen“. Auch ein Jahr nach ihrem Tod löst Diana Spencer, die berühmteste Leiche der Welt, immer noch einen Kaufreflex aus. Zehntausende Briten pilgern seit Wochen nach Althorp, Dianas letzter Ruhestätte auf einer Insel, die ihr Bruder in einen Freizeitpark verwandelt hat. Aber ist sie überhaupt tot? War es wirklich ein Unfall? Ein Jahr nach dem Crash in Paris ist Englands Zitungn keine Geschichte zu absurd – Hauptsache, die Auflage stimmt.
■ Ein Jahr nach dem Unfall in Paris schließt die französische Justiz nach aufwendigen Untersuchungen ein Attentat aus und konzentriert sich ganz auf die Klärung der Unfallursache
Vor einem Jahr raste Lady Di in den Tod, vor hundert Jahren wurde Österreichs Sissi erstochen. Zwei Todesfälle, die aus Berufsaristokratinnen unsterbliche Mythenfiguren gemacht haben. Doch was die Geschichte auch zeigt: Nicht jede Prinzessin taugt zur veritablen Herzenskönigin ■ Von Reinhard Krause
Mary Bell war elf Jahre alt, als sie zur Kindesmörderin wurde. Zwölf Jahre hat sie im Gefängnis gesessen. Jetzt, mit 41, holt die Geschichte sie wieder ein – in Gestalt der britischen Medien, die ihr keine Ruhe lassen wollen ■ Von Ralf Sotscheck
Die Kriegsberichterstatterin Martha Gellhorn erfand in den dreißiger Jahren den Erlebnisjournalismus und erkannte: Im Krieg sind Zivilisten gefährdeter als Soldaten. Fast 90jährig starb Martha Gellhorn in London ■ Von Andrea Goldberg