FUKUSHIMA Die norddeutschen Bundesländer verständigen sich auf verschärfte Meldepflichten und Messkontrollen für Schiffe aus Japan, die einen deutschen Hafen anlaufen. Bislang gebe es keine Gefahr
Japan ruft für Fukushima die höchste Alarmstufe aus. Umstritten bleibt das Ausmaß der Katastrophe. Die meiste Verseuchung ist wohl noch in den Atomruinen.
Fukushima ist offiziell der zweite "katastrophale Unfall" der Atomenergie. Aber es ist nicht Tschernobyl. Wir werden neue Bilder finden müssen für die Ruinen am Meer.
ATOMKRAFT Japan erweitert die Evakuierungszone um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima: Zehntausende Menschen zusätzlich müssen ihre Wohnungen wegen erhöhter Strahlungswerte verlassen. Wann sie zurückkehren dürfen, ist ungewiss
Technologisch ist Japan führend bei erneuerbaren Energien. Dennoch ist der Gesamtanteil gering. Denn bis zur Katastrophe hielten Japaner die Atomkraft für grün.
Auch wenn das AKW Emsland eines der neueren ist, kann man seine Abschaltung fordern. Schließlich können die Betreiber nicht belegen, dass es dem Aufprall eines beladenen Bombers standhalten würde.
Nur ein kleiner Denkzettel: Bei den Kommunalwahlen verliert die Regierung von Premierminister Kan nur 69 ihrer 384 Sitze. Echter Wahlkampf hatte kaum stattgefunden.
Nur acht Kilometer entfernt vom AKW Emsland liegt ein Übungsplatz der Luftwaffe, auf dem täglich Tiefflieger landen. Nach Jahrzehnten des Protests hoffen die Gegner auf einen Fukushima-Effekt.
Der nächste große Atomgau droht 200 Kilometer südlich von Tokio im AKW Hamaoka. Die Atomanlage steht direkt auf der Grenze von drei großen tektonischen Erdplatten.
JAPAN Einen Monat nach Erdbeben und Tsunami haben die Nothelfer die Katastrophe immer noch nicht im Griff. Jetzt sollen Stahlwände den Wasserfluss ins Meer stoppen
Absolute Minderheit: Im Shiba-Park in Tokio treffen sich jetzt jeden Sonntag die Atomkraftgegner. Sie blicken neidisch auf die Anti-AKW-Bewegung in Deutschland.
Fukushima kann auch für andere Staaten - vor allem in Europa - zur Zäsur werden. Dann nämlich, wenn sie sehen, wie Deutschland seinen Ausstieg meistert.
RANHOLEN Das Netz bringt den Super-GAU ganz nah. Noch näher als das Fernsehen. Warum, wissen André Goerres und Andreas Herten. Die Physiker bloggen über Halbwerts- zeiten, Nachzerfallswärme und die Katastrophe in Fukushima. Und zwar so, dass es jeder versteht
Das schwere Nachbeben und die Katastrophe von Fukushima hat die Bürger in Japan traumatisiert – doch ihre Panik und Aufregung schlägt noch immer nicht um in Wut.
Die internationalen Atomorganisationen verharmlosen und leugnen bis heute die Folgen der Katastrophe von Tschernobyl. Nicht mehr als 50 Tote sollen es nach deren Zahlen sein.