Ein eigener Studiengang ist nur eine Voraussetzung unter vielen dafür, dass der Beruf nicht ausstirbt. Hebammen arbeiten in Kliniken unter unzumutbaren Bedingungen.
An der Helios Klinik Mariahilf in Hamburg-Harburg haben mehrere Ärzt*innen der Geburtshilfe gekündigt. Sie kritisieren unzureichende Rahmenbedingungen.
Am Delmenhorster Klinikum reichen reihenweise Hebammen ihre Kündigung ein, weil sie entsetzt sind über das Ausscheiden der Chefärztin der Frauenklinik.
Die Bremer Ärztekammerpräsidentin Heidrun Gitter regt an, einen Medizinstudiengang zu gründen, der die Ausbildung von Pflegekräften und Hebammen integriert.
Jens Spahn will die EU-Richtlinie umsetzen: Geburtshilfe soll ein Studienberuf werden. Das ist gut, aber nicht das drängendste Problem des Berufsstandes.
SPD und Grüne wollen einen neuen Studiengang für Hebammen einführen und stellen sich damit auf eine neue EU-Verordnung ein. Hebammen begrüßen diesen Schritt.
Als im Juni die letzten drei Bremer Beleghebammen aus finanziellen Gründen ihre Arbeit niederlegten, sagte der Senat, er könne nichts tun. Jetzt fällt ihm etwas ein.