Auch eine einzige Schauspielerin kann ein Subjekt zerlegen: Laurent Chétouane inszeniert Sarah Kanes „4.48 Psychose“ als Monolog eines Ichs, das große Löcher in die Sehnsucht nach Liebe starrt
Der linksliberale Philosoph Michael Walzer geht mit den Fehlern der linken Antikriegsfraktion in den Vereinigten Staaten hart ins Gericht. In ihrer primär gegen das eigenen Land gerichteten Kritik sieht er mehr Selbstverliebtheit am Werk als Verstand
Die Freunde und Feinde der Gemeinde: Mit einem „Brief aus Amerika“ haben sich 150 Intellektuelle „An unsere Freunde in Europa“ gewandt – und gegen das Kollegenmanifest vom „gerechten Krieg“
Die Thriller „Im Zeichen der Libelle“ und „The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen“ setzen sich an die Grenze von Diesseits und Jenseits und proben dort „X-Files“-Spiritualität – mit so viel Ernst und Pathos, dass sie überholten Darstellungsmodellen zur Wiederauferstehung verhelfen
Was raunen die Geister? Auf zum Comeback des Obergeistes! Mit Mundharmonika und gut geölter Stimme hat Bob Dylan in Hamburg seine Deutschlandtournee eröffnet
Von Machiavelli zur Toscana-Fraktion: Mit Friedrich Schiller wird am Deutschen Nationaltheater in Weimar eine Satire aus dem Französischen zum zweiten Mal auf deutsche Verhältnisse umgebogen
Letzter einer aussterbenden Art: Bei seinem Gastspiel in Berlin vereinte der serbisch-dissidente Rockchansonnier Djordje Balašević noch einmal die alte Mittelschicht Exjugoslawiens auf sich
Über die öffentliche Routine des Erinnerns, die zum Vergessen da ist, oder: Warum die Gesellschaft laufend Schemen produziert, die das Sich-erinnern-Müssen unterdrücken. Eine systemtheoretische Handreichung für alle Arten von Gedenktagen