■ Interview mit dem Professor für Geologie an der Moskauer Lomonossow - Universität und Umweltexperten Dr. Wjatscheslaw Ponowalenko Moskau (dpa/taz) - Am Dienstag schlugen sowjetische Wissenschaftler Alarm: Die Verseuchung des bei Leningrad gelegenen Ladoga–Sees durch Industrieabwässer, Gülle und Chemikalien aus der Landwirtschaft sei inzwischen so dramatisch geworden, daß die Trinkwasserversorgung von Leningrad bedroht ist. Mitte Oktober sei zwar die am See gelegene Zellstoff–Fabrik Priosjorsk geshlossen worden, doch seien „unumkehrbare Schäden“ entstanden, heißt es in dem Bericht. Die 1931 gebaute Fabrik habe keine Kläranlage gehabt und über Jahre hinweg Millionen von Kubikmetern Abwässer direkt in den See geleitet. Vor 20 Jahren habe man Pläne für den Bau von Kläranlagen ausgearbeitet, in der Praxis sei aber nichts geschehen. Die taz sprach mit einem hochrangigen und kritischen Umweltexperten.
Von
Weißenberger / Rathfelder