■ Ein besonderer Tag am Potsdamer Arbeitsgericht: Keiner der klagenden Arbeitnehmer verliert seinen Job/ In einem winzig kleinen Raum thront Richter Przybyla und fällt ohne Verzug im Halbstundentakt und charmant lächelnd seine Urteile
Die Gedenkstätte in Ravensbrück veranstaltete ein Seminar zum Thema „Frauen im KZ — Sexualität, Schwangerschaft und sexuelle Gewalt“/ Nur eine ehemalige Gefangene folgte der Einladung/ Sexualität im Lager nach wie vor tabu ■ Von Anja Seeliger
■ Wer über einem Straßencafé einzieht, sollte sich freuen, statt sich zu beschweren/ Der Lärm ist nichts im Vergleich zu dem, was sich Nachbarn gegenseitig an Geräuschen liefern
■ Im Westhafen regen sich nur die Privatunternehmer über den Streik auf, dabei sind sie von den Folgen kaum betroffen/ Die 200 Hafenarbeiter sind kooperationsbereit und wollen die liegengebliebene Arbeit ganz schnell wieder aufholen
■ Am Koppenplatz und in den umliegenden Straßen sind mehrere Galerien eingezogen/ Abseits der Punks, die abends den Platz bevölkern, hält eine Friseuse in ihrem Salon die Erinnerung an die verschiedenen Zeiten des Toleranzviertels aufrecht
■ In Potsdam sind 63,2 Prozent der Arbeitslosen Frauen/ Im Dschungel der Sozialgesetze sind unzählige Fördermittel und Zuschüsse versteckt/ Die Vereine, die arbeitslose Frauen beraten, richten das Selbstbewußtsein der Betroffenen auf
■ Modestudenten haben die Qual der Wahl: Entweder gehen sie mit dem eigenen Laden pleite, unterwerfen sich der Industrie, oder sie studieren etwas Vernünftiges...
■ Am Beispiel der eigenen Geschichte zeigt eine Ausstellung im Bezirksamt Wilmersdorf die reibungslose Zusammenarbeit der Verwaltungsbeamten mit den Nazis/ Nur wenige verweigerten sich der akribischen Unterdrückungsmaschinerie
Die Geschichte einer 1969 gegründeten Kommune in Ost-Berlin, die ähnlich wie die westliche antiautoritäre Bewegung, ihren Weg von der Überwindung der Kleinfamilie hin zur revolutionären Vorhut der DDR-Arbeiterklasse ging — links an der SED vorbei im Kampf für höhere Normen ■ Von Anja Seeliger
■ Rollstuhlfahrerin verklagt das Land Berlin auf einen behindertengerechten Zugang zum Heimatmuseum Wedding/ Ohne den findigen Richter wäre es nicht zur Verhandlung bekommen
■ Pionierarbeit in Steglitz: Seit Mai 1990 betreiben zwei Berliner Amtsärzte nebenberuflich die erste umweltmedizinische Ambulanz in Berlin/ Von Bundesgesundheitsamt und Senat wird die Abulanz bisher »stiefmütterlich« behandelt
Die Bewohner des Westberliner Bezirks Wilmersdorf lehnen die Rückbenennung von durch die Nazis veränderten Straßennamen ab/ Mit Antisemitismus soll das alles nichts zu tun haben ■ Aus Berlin Anja Seeliger
■ Wilmersdorfer Bürger wollen keine Straßenrückbenennungen/ Vehementer Widerstand gegen jüdische Straßennamen, auch wenn es die Nazis waren, die sie aus dem Stadtbild entfernten/ Das Anfertigen neuer Visitenkarten sei zu teuer