Melancholiebesetzt: 15 Autorinnen haben sich den Ku’damm von oben aus angesehen und den Trubel der Autos und Passanten in einer Textsammlung festgehalten. Was aber ist noch dran, an der Faszination des alten Westberlin?
Mit H-&-M-Ästhetik und Rave-Sound zielsicher jugendlich, cool und straßenkredibel: Ulla Theißen nötigt mit ihrer Adaption des schwedischen Kinohits „Raus aus Åmål“ am Gripstheater ihrem jungen Publikum allen Respekt ab
Für die Galerie spielen: Die Ausstellung „Rundlederwelten“ im Martin-Gropius-Bau zeigt Arbeiten von über siebzig Künstlern, deren Fußballfreude vom Beckenbauer-Porträt bis zum Soccer-Altar reicht
In der Schöneberger „Raststätte Gnadenbrot“ serviert sich Westberlin ein, tja, Gnadenbrot: Die Gäste sitzen an Tischen, die wie Autobahnrasthöfe heißen, und feiern mit dem Mut der Verzweiflung das Kochen nach Buchstaben. Das schmeckt gut, ist aber geschmacklich gewollt nicht einwandfrei
Wo ist Pottinger? Warum wohnt er nicht mehr hier? Und was ist aus dem Linienstraßen-Kiez in Mitte geworden? Die Doku-Fiktion „Pottingers Haus“ von Thomas Martius hätte viel zu erzählen gehabt, erinnert sich aber nicht mehr an ihre Geschichte und vergibt die Chance ihres schönen Aufführungsorts
Kann man mit Partys Literatur nicht nur publik machen, sondern gar finanzieren? Die neue Literaturzeitschrift [SIC] versucht es. Feiern für Gestaltungsfreiheit
Kein Avon, aber Kultur: Die LiteraturLadies liefern Literatur frei Haus und stellen dabei Programme kleiner Verlage vor. Auch wenn es im Vortrag mitunter bei den französischen Adelsnamen holpert – das Publikum zeigt sich begeistert
Das Berliner Treffen junger Independent-Verlage in der Literaturwerkstatt unter dem Motto „Time to take charge“ kam ohne viel Programmatik und Kampfansage aus. Dafür ging es um die Lust auf Inhalte, die es auf dem Markt noch schwer haben