Erinnert sich noch jemand daran, wie Beck abserviert wurde? Vorbei! Die SPD feiert sich entschlossen selbst. Ein Narr, wer glaubt, alle Probleme hätten sich nun in Luft aufgelöst.
Huber und Beckstein präsentieren sich nach der Absturz-Wahl ratlos - stellt sie doch das Selbstverständnis der CSU in Frage. Doch die Partei wird sich an solche Niederlagen gewöhnen müssen.
Hessens Linke hat schnell begriffen, dass sie zur Sekte schrumpfen wird, wenn sie Rot-Grün verhindert. Doch dass Ypsilanti tatsächlich gewählt wird, ist alles andere als sicher.
Die Botschaft des Bundeswehrgelöbnisses: Wir sind wieder normal. Doch in Deutschland gibt es - mit Recht - bis heute ein tiefes Misstrauen gegen martialische Inszenierungen.
Die Kluft zwischen Arm und Reich vertieft sich immer weiter. Das Beuruhigende daran: Eine Trendwende zeichnet sich nicht ab - vor allem nicht durch weniger Steuern oder weniger Staat.
Unionspolitiker drängen sich nach Fototerminen mit dem Dalai Lama, SPD-Politiker halten Distanz. Doch glaubwürdig ist auch die Außenpolitik der Kanzlerin nicht.
SPD-Chef Beck hat in der hart umkämpften Frage der Bahnprivatisierung einen Kompromiss gefunden. Dieser führt zu dem, was die SPD nicht will: der Privatisierung.
Ihr Versuch, Mindestlohn gegen den Willen der Union durchzudrücken, ist gescheitert. Wäre die SPD schlau, würde sie nun die Linke drängen, sich endlich regierungstauglich zu präsentieren.
Hessen und Hamburg zeigen: Die politische Landkarte wird bunt, nicht rot, Sach- und Identitätspolitik werden neu vermischt. Allein die SPD macht keinen guten Eindruck.
Die Linkspartei bindet im Westen, wie die PDS im Osten in den 90ern, Teile der autoritätsfixierten Unterschicht ins demokratische System ein. Eine zivilisatorische Leistung.
Nach den Wahlen in Hessen und hamburg sind noch keine Koalitionen in Sicht. Immerhin: Optionen sind sichtbar, im neuen Fünfparteiensystem. Die Crux ist die Linkspartei
Kochs Rechnung ging nicht auf. Die Hessen-CDU hat auf das falsche Thema gesetzt. Minderheiten-Bashing und Law and Order sind längst keine Selbstläufer mehr.
Um nicht die Schelte dr Parteirechten ertragen zu müssen, entschied sich Angela Merkel vor Monaten gegen einen generellen Mindestlohn. Das rächt sich nun - für sie und die CDU.
Man kann daraus lernen, was passiert, wenn staatliche Banken international mitspielen wollen. Und, dass die CDU über Wirtschaft vielleicht doch nicht so viel versteht.