Gib uns mehr: Frank Castorf inszeniert am Schauspielhaus Hamburg „Der haarige Affe“ von Eugene O’Neill, mit tollem Bühnenbild, hervorragender Schauspielerbesetzung und am Limit rebellischer Attitüde
Die Tragödie gilt am Theater als sichere Bank. "Nichts gelernt und nicht mal gelacht", heißt es dagegen, wenn eine Komödie misslingt. Dennoch ist sie in die Theater zurückgekommen.
DRAMAKING Lüge und Wahrheit wohnen eng zusammen in den Stücken des britischen Dramatikers Dennis Kelly. Und Wirklichkeit vermitteln seine Stücke fett: Deshalb haben auch deutsche Bühnen ihn entdeckt. Mit „Liebe und Geld“ ist er beim Theatertreffen dabei
Ende einer Ära und Beginn einer neuen: Nach neun Jahren verlässt Intendant Ulrich Khuon das Hamburger Thalia Theater und wechselt nach Berlin. Zum Endspurt demonstriert sein Haus noch einmal, was selbstbewusstes Regietheater zu leisten vermag
Unerlöste Helden, archaische Muster, wehe Country-Musik: Der US-amerikanische Theaterstar und Theaterverweigerer Richard Maxwell gastiert mit seiner New Yorker Truppe in Hamburg.
Nachrichten aus Kriegsgebieten und das Drama der Familie: Sie kommen zusammen im Theater von Wajdi Mouawad. Der ist in Kanada, Frankreich und Deutschland sehr gefragt.
Von neuen Lebensmöglichkeiten ist wenig die Rede beim Festival "Theater der Welt" in Halle. Dabei leiden auch die Vorstadtjugendlichen in "X(ics)" der italienischen Gruppe Motus an diesem Mangel.
In ihren Inszenierungen wagen sich die beiden Regisseure weit vor, riskieren etwas, auch auf die Gefahr hin, eine Schlappe zu erleiden: Trotzdem wollen David Bösch und Roger Vontobel lieber von der älteren Generation lernen, als sich gegen sie aufzulehnen. Den Druck sich abzugrenzen kennen sie nicht
Der Abend will ganz offensichtlich die Sinne anspringen und gibt sich ganz daher atmosphärisch und assoziativ. Doch irgendwann fragt man sich, wozu all die Mühe? – Michael Thalheimer inszeniert Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ am Thalia Theater Hamburg
Es gibt nur ein Ziel: nicht abzustürzen. In Thomas Ostermeiers Inszenierung wird Henrik Ibsens „Hedda Gabler“ an der Berliner Schaubühne zum Porträt einer sinnentleerten Mittelklasse
Großes Theater: Armin Petras inszeniert „Das Versprechen“ nach dem Kriminalroman von Friedrich Dürrenmatt am Hamburger Thalia-Theater. Gegen den Ernst der Vorlage arbeiten die Schauspieler hart an – mit Slapstick, Musik- und Tanzeinlagen
Ob in Hamburg, Köln oder Brandenburg: Unter dem Druck fehlender Mittel verliert die Kulturpolitik mehr und mehr an Spielraum. Nirgendwo antwortet sie darauf mit einem ernst zu nehmenden Konzept. Absurdes Theater wird zur Politik-Vorlage