■ Ohne Absprache mit den Koalitionspartnern schlug DDR-Ministerpräsident Lothar deMaiziere überraschend einen neuen Termin für die ersten gesamtdeutschen Wahlen vor. Die Union glaubt offensichtlich nicht mehr, bis zum 2. Dezember die drohende Wirtschaftskatastrophe verschleiern zu können. Doch der Vorschlag bedarf der Zustimmung der SPD - in Ost und West.
■ Das Kabinett de Maziere wird heute 100 Tage alt / Zumindest der Regierungschef verkauft sich trotz eingeschränktem Handlungsspielraum nicht schlecht / Doch zentrale Positionen der Koalition ließen sich gegen Bonn nicht durchsetzen
■ Nach Treffen mit Lafontaine ist in der Bündnis-90-Fraktion die Debatte um SPD-Listenplätze voll entbrannt / Konrad Weiß sieht Mehrheit für das SPD-Ticket / Entscheidung der Fraktion steht aus
Wolfgang Ullmann (Bündnis 90) erläutert seinen überraschenden Volkskammerantrag für einen Beitritt der DDR zum Grundgesetz nach Artikel 23 ■ I N T E R V I E W
Bonn und Berlin einigen sich über die Rückgabe oder finanzielle Entschädigung enteigneten Vermögens / Rechte der DDR-Bürger bleiben gewahrt / Die unter alliertem Recht bis 1949 vollzogene Bodenreform und die Enteignung der großen Industrie bleiben tabu ■ Aus Berlin Matthias Geis