Nur ein kleiner Denkzettel: Bei den Kommunalwahlen verliert die Regierung von Premierminister Kan nur 69 ihrer 384 Sitze. Echter Wahlkampf hatte kaum stattgefunden.
MESSGERÄTE 180 Arbeiter waren einen Tag ohne eigenes Strahlenmessgerät im Einsatz im AKW. 70.000 Evakuierte können langfristig nicht nach Hause. Widersprüchliche Becquerel-Angaben
Die miserable Katastrophenbekämpfung bringt Politiker und Bevölkerung gegen den japanischen Energiekonzern Tepco auf.
Haftungsgrenze für den Konzern liegt bei nur einer Milliarde Euro.
Trotz der Furcht vor Radioaktivität verlässt eine wachsende Zahl von Atomflüchtlingen aus der Präfektur Fukushima die Evakuierungslager und kehrt in ihre Häuser zurück.
Der Alltag war schon mal einfacher. Hunderte Erderschütterungen am Tag, Stromsperren und knappes Trinkwasser haben die Stressbelastung der Tokioter erhöht.
In Japan war ursprünglich der Bau einer Reihe von neuen Atomkraftwerken geplant - nach der Katastrophe von Fukushima werden die Vorhaben nun überdacht.
INITIATIVE Zahlreiche Privatinitiativen helfen den überforderten Behörden bei der Bewältigung der Katastrophe. Als besonders effektiv erweist sich ein Netzwerk von Helfern, das 1995 nach dem Erdbeben von Kobe entstand
Mütter mit Kleinkindern verlassen Tokio. Ansonsten richtet man sich mit der Situation ein, vor allem wirtschaftlich. Wann aber die Chiphersteller wieder produzieren, ist offen.
DER BETREIBER Beim größten Stromversorger Japans gab es schon zahlreiche Atomunfälle. Wegen seiner dubiosen Informationspolitik stand Tokyo Electric Power mehrfach am Pranger
Die Regierung versucht zwar, transparenter zu sein, doch viele Menschen misstrauen der Informationspolitik. In den Läden gibt es Hamsterkäufe, der Strom wird rationiert.
Tokyo Electric Power ist Asiens größter Stromversorger. Er betreibt 17 Reaktorblöcke. Zuletzt ist er wegen gefälschter Unterlagen und verschiedener Havarien in die Kritik geraten.
Unser taz-Korrespondent in Tokio berichtet über die Stimmung in Japan. Noch sei es ruhig, doch seitdem auch über Tschernobyl gesprochen werde, sei allen der Ernst der Lage bewusst geworden.
Vor der Antarktis mussten vielleicht zum letzten Mal Meeressäuger für "Forschungszwecke" sterben. Japan bricht die diesjährige Fangsaison vorzeitig ab.