Im Defa-Film ist der Arbeitsplatz Dreh- und Angelpunkt des Geschehens: Hier wird der Reichtum produziert, hier wird der Einzelne an das Soziale gebunden. Ist das alles nur verlogene Sozialidyllik – oder beispielhaft für einen gelungenen Realismus?
Short Cuts in einer österreichischen Kleinstadt: Durch Barbara Alberts Spielfilm „Böse Zellen“ bewegt sich ein gutes Dutzend Protagonisten, verwoben in ein Netz aus Tod und Zufall. Ein Gespräch mit der Regisseurin über Realismus, fremdbestimmte Figuren und den Hang, ins Dunkel vorzudringen
Die Bilder sind so groß wie Wohnungen und die Leinwände heißen Jane Birkin: Julian Schnabel betreibt mit „Malerei 1978–2003“ in der Schirn Kunsthalle Frankfurt Selbstdemontage im großen Stil
Narzissmus bei Todd Verow, schwuler Historismus bei John Greyson und Rodney Evans und Übertretungskitsch bei Wiktor Grodecki. Ein Überblick über die schwullesbischen Filme der Berlinale
Coming-out der daheim Gebliebenen: In seinem Film „Ich kenn keinen – allein unter Heteros“ porträtiert Jochen Hick homosexuelle Biografien in der Provinz. Eine recht launige Art der Soziologie
Was ist die größte Gefahr, wenn man einen Film über die Eltern dreht? „Dass du als Kind darin hocken bleibst.“ Ein Gespräch mit der Regisseurin Angelika Levi, die sich in „Mein Leben Teil 2“ der Geschichte ihrer deutsch-jüdischen Familie annimmt
Schwarz-weiß durch die Wüste, und das in der Totalen: Bei Raymond Depardons Film „Vom Westen unberührt“ drängt sich Deleuze’ Wort von den reinen optischen oder akustischen Situationen auf – die Sahara wird zur Traumlandschaft
Krise und schlechte Stimmung im Land – aber werden zumindest die Filme besser? Hinweise darauf existieren. Bei den Hofer Filmtagen gab es Sexszenen zu sehen, die nicht zu unfreiwilliger Erbärmlichkeit neigen, und genau recherchierte Milieustudien
Margarethe von Trotta erinnert mit ihrem Film „Rosenstraße“ vor allem dank der überragenden Schauspielerinnen an eine vergessene Widerstandsaktion deutscher Ehefrauen gegen den NS-Staat
Abwicklungsmodell Dekadenz: Das Filmmuseum zeigt „Götterdämmerung. Luchino Viscontis deutsche Trilogie“ – ein Einblick in ein kunsthandwerkliches Universum von ungeheurem Luxus
Von Bewohnern und Passanten: Hans-Christian Schmids Episodenfilm „Lichter“ bewegt sich diesseits und jenseits der deutsch-polnischen Grenze. Ein Gespräch mit dem Regisseur über die Handkamera und das Gefühl, einer Wirklichkeit zuzusehen
Bilder allein erzeugen keine gültige Bestandsaufnahme der Welt, sondern erst der Kontext, in den sie gestellt werden: Die Wiener Generali Foundation widmet mit „Performance under Working Conditions“ dem politisch motivierten und konzeptuell agierenden Fotografen Allan Sekula eine Retrospektive