Nach Vorwürfen zweier sunnitischer Frauen im Irak, sie seien von schiitischen Soldaten vergewaltigt worden, zeigt sich das ganze Ausmaß der tiefen konfessionellen Spaltung des Landes. Ministerpräsident Maliki geißelt die Frauen als Lügnerinnen
Vor dem höchsten schiitischen Feiertag werden in der irakischen Stadt bei einer Militäraktion mehrere hundert Angehörige einer Miliz getötet. Angeblich planten sie Anschläge auf hohe Geistliche. Die Hintergründe der Gruppe sind völlig unklar
Iraks Hauptstadt lebt im Rhythmus der Gewalt und Angst. Lange Sperrschutzwälle teilen Bagdad in Sicherheitszonen. Und an jeder Straßensperre muss man überlegen: Sind das Soldaten, Milizionäre, Rebellen, Kriminelle? Und wie kommt man durch?
Ein findiger Geschäftsmann aus der kurdischen Stadt Erbil stellt Barrieren zum Schutz vor Autobomben und Selbstmordattentätern her. Damit hat er bereits viel Geld verdient. Und ein Ende des Booms ist derzeit nicht in Sicht
Im Prozess gegen den ehemaligen irakischen Diktator stehen jetzt die Zeugen der Verteidigung in Bagdad vor Gericht. Die Anklageschrift spricht im Falle der Gewalt gegen Schiiten im Dorf Dudschail von Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Aus Angst vor Entführungen und Morden sind tausende Ärzte und Akademiker aus dem Zweistromland geflohen. In Bagdad werden täglich zehn Menschen verschleppt. Wer gegen eine Zahlung von Lösegeld wieder freikommt, hat Glück gehabt
Bei den Parlamentswahlen gehen mehr Menschen an die Urnen als im Januar oder bei dem Verfassungsreferendum im Oktober. Auch die Sunniten beteiligen sich rege. In den kurdischen Vierteln herrscht eine regelrechte Volksfeststimmung
An dem Tag, an dem das Pentagon die Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten US-Soldaten mit 2.000 beziffert, kommen mindestens 30 Angehörige der irakischen Sicherheitskräfte ums Leben. Doch die weitaus meisten Toten sind Zivilisten
Das Ergebnis der Abstimmung über das Referendum zeigt die tiefe Spaltung der Gesellschaft zwischen arabischen Schiiten, Kurden und Sunniten. Vorwürfe der Wahlmanipulation sind trotz Nachzählungen nicht vollständig ausgeräumt
Die Iraker haben über die neue Verfassung abgestimmt. In der multiethnischen Stadt Kirkuk im Norden des Landes votieren die Kurden mehrheitlich mit „Ja“, während bei Sunniten und Turkmenen Ablehnung vorherrscht. Die Christen sind gespalten
Iraks Kurden werden ihren Parteien folgen und für das Grundgesetz stimmen. Zwar ist der Föderalismus nicht die erhoffte Unabhängigkeit, doch konnten die Kurden anders als die Sunniten ihr militärisches Gewicht in politisches Kapital verwandeln
Schiiten und Kurden legen Entwurf vor. Über die Machtverteilung zwischen Bagdad und Regionen soll das künftige Parlament entscheiden. Sunniten wollen beim Referendum für ein „Nein“ mobilisieren. Rund 1.000 Häftlinge aus Abu Ghraib entlassen
Nach der Vorlage eines Entwurfs im Parlament drohen die Sunniten mit einem Aufstand. Nun haben die Parteien drei Tage Zeit, um die letzten Unstimmigkeiten auszuräumen. Der Hauptstreitpunkt ist nach wie vor das föderative Staatsmodell
Hochrangiger Politiker spricht sich für Vereinigung aller neun Provinzen südlich von Bagdad aus. Dieses Ansinnen stößt nicht nur bei den Sunniten auf Kritik. Damit verschärft sich der Streit drei Tage vor der Verabschiedung des Verfassungsentwurfs