Die Schlacht um Stuttgart 21 ist geschlagen, dachte sich Wolfgang Schuster nach der Volksabstimmung Ende 2011. Jetzt fehle nur noch der wissenschaftliche Segen für den Kampf, den er seit 16 Jahren als Oberbürgermeister geführt hat. Ein Buch, das die Deutungshoheit übernimmt. Noch vor Weihnachten soll die Stuttgarter Melange erscheinen. Herausgeber: Noch-OB Wolfgang Schuster und Professor Frank Brettschneider
Krise als Chance: Mit der Schlecker-Pleite hat die Gewerkschaft Ver.di neue Themen und Partner entdeckt: die Nahversorgung der Dörfer und die Konsumenten. Kunden und Beschäftigte könnten an einem Strang ziehen
Seit zehn Jahren ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des SS-Massakers an 560 Kindern, Frauen und alten Männern im toskanischen Bergdorf Sant' Anna di Stazzema. Jetzt, so hat Kontext aus Justizkreisen erfahren, stehen die Ermittlungen kurz vor dem Abschluss
Anfang der Woche haben die Stuttgarter Meisterbürger Reykjavíks Oberbürgermeister Jón Gnarr zum Gespräch nach Stuttgart eingeladen. Der Komiker, Schauspieler und Politpunk hat sich in seiner Heimatstadt zur Wahl aufstellen lassen, weil er den etablierten Parteien in den Hintern treten wollte. Kontext sprach mit ihm über Ideen, Ziele und seinen Traum
Vor 63 Jahren, im Mai 1949, trat das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Kraft. Einer seiner „Väter“ war der bis heute hoch angesehene und hoch dekorierte CDU-Politiker Paul Binder. Seine Rolle in der Nazizeit wurde verschwiegen. Der Bankmanager aus Stuttgart war einer der wichtigsten Organisatoren der „Arisierung“. Er profitierte vom Raub „jüdischen“ und osteuropäischen Eigentums
Es geht ein Gespenst um bei den Grünen in Baden-Württemberg, das Gespenst des Kommunismus. Gerufen hat es der Ministerpräsident persönlich, und zwar in einem SWR-Interview vor großem Fernsehpublikum. Nicht nur Berufsverbotsopfer wie die Esslinger Lehrerin Sigrid Altherr-König und die GEW sind geschockt, sondern auch etliche Grüne
Vom Radikalenerlass vor 40 Jahren war auch Winfried Kretschmann betroffen. Die Opfer des Erlasses fordern nun Rehabilitation und hoffen auf den Landeschef von Baden-Württemberg.
Winfried Kretschmann ist seit einem Jahr im Amt. Üblich wäre jetzt, eine Bilanz seiner Zeit als Ministerpräsident zu ziehen. Die Kontext:Wochenzeitung macht das nicht, sondern geht zurück in die Siebziger, zurück zum „Tunnelblick, der sich jeder Realität verweigert“. Der 63-Jährige meint damit seine Mao-Phase, in der er als Verfassungsfeind nicht verbeamtet werden sollte. Am Ende hat ihm der Protest gegen den Tunnelbahnhof zur Macht verholfen
Vor siebzig Jahren wurden in Berlin-Wannsee die organisatorischen Grundlagen für die Vernichtung der Menschen festgelegt, die die Nazis als Jüdinnen und Juden und deshalb minderwertig definierten. Begonnen hat die erste fabrikmäßige, organisierte Ermordung von Menschen in der Geschichte 1940 in Grafeneck auf der Schwäbischen Alb. Das Gas hat ein Stuttgarter besorgt, Albert Widmann. Später lebte er im Stuttgarter Stadtteil Stammheim – nicht im Gefängnis, sondern In den Weinbergen 28. Seine Nachkriegskarriere begann bei der Lackfabrik Votteler in Münchingen bei Stuttgart
Für die Landräte und Bürgermeister zwischen Bodensee, Schwarz- und Odenwald ist die Welt wieder in Ordnung. Auch die in- und ausländischen Investoren frohlocken. Denn der „Standort Deutschland“ ist seit der Volksabstimmung in Baden-Württemberg nicht mehr in Gefahr. Die Wirtschaft hat dabei nachgeholfen
Im Osten Württembergs ist der Generalfeldmarschall Erwin Rommel (1891–1944) immer noch ein Held. Die Stadt Heidenheim hält an einem Denkmal zu seinen Ehren fest, und in Schwäbisch Gmünd hätten mehr als tausend Bürger den Tunnel der neuen Ortsumgehung gern nach „Hitlers Lieblingsgeneral“ benannt. Was schon nach Geschichtsvergessenheit schmeckt
Vietnam, Land im wirtschaftlichen Umbruch: Seit Beginn der Reformen hat sich der Lebensstandard vieler Menschen deutlich verbessert / Zweit- und Nebenjobs, um über die Runden zu kommen ■ Von Hermann G. Abmayr