Komponistenprominenz an der Weser: Krzysztof Penderecki hat ein neues Werk verfasst, und das auch noch in Bremer Auftrag. Die von ihm selbst uraufgeführte „Winterreise“ weist allerdings eher maritime Eigenschaften auf: gleichförmigen Wellenschlag
„With your eyes“ feiert Premiere in Bremen: Selten war das Tanzensemble nordwest physisch so gefordert wie in der Inszenierung des israelischen Regisseurs Rami Be’er – und selten war seine Leistung so leicht konsumierbar. Stehenden Beifall gab es dennoch
Die britische Komponistin Ethel Smyth ist weitgehend in Vergessenheit geraten, obwohl sie mit dem „March of Woman“ 1912 die Hymne der Frauenrechtsbewegung komponierte. In diesem Jahr ist Smyths 150. Geburtstag – gefeiert wird auch in Bremen
Die Bremer Friseure Stefan Hagens und Rainer Kaemena haben den „Global Salon Business Award“ gewonnen – weil sie nicht nur schneiden können sondern auch wissen, wie man eindrucksvoll Haare wäscht und eine 1a-Buchhaltung aussieht
Merowingischer Bruderkrieg on stage: Mit „Fredegunda“ beweist das Bremer Theater, dass barocke Opern besten Action-Stoff liefern. Der Aufwand der Inszenierung lohnt sich
Vivaldis „Il Giustino“ in Oldenburg steht für zweierlei: die Re-Barockisierung der Theaterspielpläne und die geglückte Eroberung der neuen Spielstätte. Denn in der großherzoglichen Exerzierhalle zeigt die fast ausschließlich weibliche Besetzung Hochleistung
Tankred Dorsts neues Stück thematisiert am Bremer Theater das Scheitern utopischer Ansprüche – dargestellt am Beispiel Heinrich Vogelers und der Worpsweder Malerkolonie. Ob „Künstler. Ein Stück“ über das Interesse an der Hauptfigur hinaus als allgemein gültige Parabel taugt, bleibt abzuwarten
Das „Chocoladium“ im Bremer Universum bietet hoch sinnliche Einblicke in viele Facetten der Kakaoverarbeitung. Das Thema Kinderarbeit gehört nicht dazu, aber hiesige Heranwachsende können so ziemlich alle Verfahrensschritte selbst erproben, die aus dem gerösteten Kern eine zart cremige Masse machen
Immer diese Dauerwellen: Das Bremer Hafenmuseum widmet sich in einer umfassenden Schau den vielfältigen Aspekten der so genannten Sintflut. Hochwasserschutz in Entwicklungsländern spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Frage, wer auf theologischer Ebene eigentlich Schuld an allem ist
Mit Germaine Richier und Anja Fußbach zeigt das Bremer Marcks-Haus zwei grundverschiedene Künstlerinnen, die sich auf tierischer Ebene sehr produktiv begegnen
Georg „Lindenstraße“ Uecker wirft einen Stein ins Wasser: Der Bremer Flughafen soll nach Paula Modersohn-Becker benannt werden. Er wäre Deutschlands erster nach einer Frau benannter Airport und weltweit der einzige, der eine Künstlerin ehrt. Vor Ort wird das noch nicht so recht gewürdigt
Die neue Doppelcompagnie „Nordwest“ gibt in Bremen ihren tänzerischen Einstand mit zwei Arbeiten des Gastchoreografen Emanuel Gat. Die sind leider nicht markant genug, um für das neue organisatorische Modell zu begeistern
Carsten Schröck ist Norddeutschlands führender Visionär in Sachen „hängende Dächer“. Nicht alles, was sich der experimentierfreudige Bremer ausdachte, wurde auch gebaut, aber die Beton gewordenen Ideen gehören zu den spannendsten architektonischen Produkten der 50er und 60er Jahre
Die Geschichte der Bremer Kriminalpolizei im „Dritten Reich“ ist weitgehend unerforscht. Um so spannender sind die Ermittlungen von Kai Artingers „Kommissar Lüder“. Denn der bewegt sich im Umfeld des „Raubs durch Kauf“ durch die Nazis
Eine Uraufführung von Lera Auerbach ist wie ein Klangbad in der Musikgeschichte. Für das Musikfest Bremen hat sie ein „Russian Requiem“ geschrieben, dem die Beschränkung auf die Tradition anzuhören ist
Seit 18 Jahren betreibt Heide Marie Voigt in einer nüchternen Bremer Stadtrandsiedlung eine Frauengalerie. Ihr Wohnzimmer, zum „white cube“ umgebaut, steckt derzeit voller „landart“ der Französin Violaine Laveaux. Die wiederum sucht im „y“ nach der künstlerischen Urform
Das Bremer Musikfest beginnt, den gesamten Nordwesten zu beschallen. Die eigene Innenstadt ist durch das opulente Auftakt-Festival bereits in Beschlag genommen
Bremen bekommt einen neuen Generalmusikdirektor, der die Fehler seiner Vorgänger vermeiden will – die pflegten die Stadt im Streit zu verlassen. Auch das Verhältnis zum jugendlichen Publikum soll sich mit Markus Poschner, der von der Komischen Oper Berlin kommt, nachhaltig verändern
In Bremen wird es derzeit erprobt, in Hamburg bald großflächig eingeführt: „Canto“, ein Singpaten-Projekt der Yehudi-Menuhin-Stiftung. Hintergrund ist die musikalische Flaute in der ErzieherInnen-Ausbildung. Nun sollen ehrenamtlich Engagierte für den notwendigen stimmlichen Input sorgen
„Meet and greet“ im Rahmen von „Xtra FREI“: In Bremen trifft sich derzeit die norddeutsche Tanzszene, um sich weiter zu vernetzen und gegenseitig zu bestaunen. Letzteres geht allerdings nur bei einem Teil der gezeigten Produktionen