Grüne und Frauenverbände laufen Sturm gegen die Verabredung der Regierung mit der Privatwirtschaft, in Zukunft „freiwillig“ mehr auf Belange von Frauen zu achten. Grünen-Fraktionschefin Kerstin Müller: „Das erfüllt nicht den Koalitionsvertrag.“ Frauenministerin Christine Bergmann (SPD) spricht trotzdem von „Durchbruch“
Zum 8. März, dem Internationalen Frauentag, mobilisieren vor allem die Wirtschaftsverbände – gegen feministische Gleichheitsforderungen. Aber wie weit wollen Frauen sich eigentlich angleichen?
■ Einigung über Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern: Der Anteil der Wirtschaft liegt unverändert bei fünf Milliarden Mark, die Bundesregierung wird die Gesamtsumme auf zehn Milliarden Mark aufstocken
■ Die CDU ist in der Parteispendenaffäre weiterhin „um Aufklärung bemüht“. Unterlagen aus den Jahren 1994–96 bleiben verschwunden. Helmut Kohl hatte laut Parteichef Schäuble nur „beschränkte Kenntnisse“
■ Bundestag beschließt Untersuchungsausschuss zur CDU-Spendenaffäre. Auch die SPD hat größere Spenden „gestückelt“ und nicht offen gelegt, sagt SPD-Schatzmeisterin Wettig-Danielmeier im taz-Interview
■ Die katholische Amtskirche unterwirft sich dem Papst und verabschiedet sich aus dem staatlichen System der Schwangerenberatung. Einzelne Bischöfe wollen ihre „schweren Bedenken“ noch mal nach Rom tragen
■ Mit seinem Nein zum Schwangerschaftskompromiss der deutschen Bischöfe spaltet der Papst die Katholiken. Laienorganisationen wollen nun ihr eigenes Beratungssystem aufbauen
■ Bundesinstitut für Arzneimittel läßt umstrittenes Medikament zum Schwangerschaftsabbruch zu. Mifegyne ab Herbst anwendbar. Kölner Kardinal Meisner attackiert Entscheidung als „Rechtsbruch“
■ Nach dem Veto des Papstes gegen die kirchliche Beratung von Schwangeren wollen die katholischen Laien diese selbst organisieren. Familienministerin Bergmann stimmt zu. Bischofskonferenz tagt ab Montag in Würzburg