Reife, erwachsene Hysterie: Der Kölnische Kunstverein zeigt mit „Fantasia Colonia“ eine Retrospektive der Theorie-Performerin und Malerin Jutta Koether. Ihr Ritt durch Feminismus, Pop und das Nichteinverstandensein hat mehr Diskurs- als Markwert
Erinnerungen an zickende Dragqueens und das besinnungslose Glück von Disco: Auf zwei aktuellen CDs wird der Weg homosexueller Popkultur aus den Hinterzimmern in die Hitparaden dokumentiert
Das ist kein Punk, das ist Selbstdemontage: The Slits, All-Girl-Band der ersten Stunde, trafen sich nach 25 Jahren zur Reunion-Show in Berlin, hängten dann das Konzert aber reichlich tief – von der Girlpower zur Rebellion in der Erinnerungsschleife
Wie steht es um das zeitgenössische türkische Kino? Das 25. Filmfestival Istanbul gewährt Einblicke in ein Filmschaffen, in dem Familienkonflikte eine große Rolle spielen: Das Gesetz der Väter bleibt in Kraft, den rebellischen Töchtern ergeht es schlecht
Dekorativ, visuell einprägsam, auf den sinnlichen Zuspruch des Betrachters zielend und mit Hang zu privaten Mythologien im Miniaturformat: Ab heute ist die vierte Berlin Biennale zu sehen
Utopische Sehnsucht oder schmückendes Design? Die Londoner Tate Modern inszeniert einen Dialog zwischen zwei verfeindeten Vertretern des Bauhauses – Josef Albers und László Moholy-Nagy
Ganz weit unten auf der Resterampe des Sozialen: William T. Vollmann begibt sich mit seinem Buch „Huren für Gloria“ ins dreckstarrende Rotlichtmilieu von San Francisco
Ein Kapitän an der Trompete, der das Mothership durch Sternennebel wilder Improvisationen lenkt: Miles Davis’ „The Cellar Door Sessions“, 1970 in einem kleinen Club eingespielt, gibt es als CD-Box
Allein auf der Basis von Tatsachen: In „Capote“ zeigt Regisseur Bennett Miller, wie der Schriftsteller beim Versuch, den amerikanischen Albtraum genau abzubilden, allmählich auch selbst deformiert