Was ist Heimat? Wiederholt sich Geschichte? Wozu ist eine Staatsangehörigkeit gut? Die türkische Videokünstlerin Özlem Sulak sucht Antworten auf Fragen, die sich ihr in den Weg stellen. Die Ergebnisse sind in der Bremer GAK zu sehen
Die Hamburger Regisseurin Angela Richter bringt den Prozess um Maxim Billers inzwischen verbotenen Roman „Esra“ auf die Bühne. Ein Gespräch über die Freiheit der Kunst, absichtliches Lügen und die Verlogenheit der Wirklichkeit
Seit inzwischen zehn Jahren öffnet eine Hamburger Kirchengemeinde ihr Gebäude auch ganz und gar profanen Zwecken – schließlich muss der Unterhalt ja auch finanziert werden. Jetzt widmete man dem Thema ein Symposium. Denn nicht alle in der Gemeinde sind begeistert von Partys unterm Kreuz
Eintracht Fuhlsbüttel ist eine der ältesten Gefängnis-Fußballmannschaften in Deutschland. Und nach dem Willen ihrer Trainer eine Schule für Fairness und Disziplin. Jahrelang war sie Tabellenführer in der Hamburger Kreisklasse. In dieser Spielzeit wird sich erstmals zeigen, ob zurecht
In einem Übergangswohnheim im mecklenburgischen Zahren sollte der Sexualstraftäter Werner K. therapiert werden. Doch die Zahrener wollen ihn nicht als Nachbarn hinnehmen. Werner K. verließ den Ort. Nun will man verhindern, dass jemals wieder ein Sexualstraftäter aufgenommen wird
Halima Krausen ist eine der wenigen Imaminnen Deutschlands. An der Moschee zur Schönen Aussicht in Hamburg berät sie deutschsprachige Muslime. Sie ist Theologin – auch gegen den Widerstand konservativer Gläubiger und deutscher Forschungskreise, die auf ihre Universitätsabschlüsse pochen. Vor allem aber ist sie eines: hartnäckig
Oliver Polak ist Stand-up-Comedian, Zirkus-Liebhaber, Fan der Band „Motorpsycho“. Und Sohn der einzigen jüdischen Familie in Papenburg. Über all dies hat er ein Buch mit dem schönen Titel „Ich darf das, ich bin Jude“ geschrieben. Darin erinnert er sich an Lehrer, die fragen, wie man sich als Minderheitenvertreter so fühlt. An Cem, den Türken, Pornofan und zweiten Außenseiter Papenburgs. Und an Handpuppen-Vorführungen für Neonazis im Fahrstuhl. Ein Gespräch über Tabus, jüdische Identität und passende Deckel
Wer darf den Thomas Mann-Preis vergeben: Lübeck oder München? Sollte es noch mehr Mann-Preise geben? Und darf sich der Lübecker Preisträger, Daniel Kehlmann, kritisch über den privaten Thomas Mann äußern? Ein Gespräch mit dem Schriftsteller
Armenierin sein. In der Türkei leben. Deutschland besuchen: Die Autorin Jaklin Çelik war drei Wochen zu Gast in Hamburg, um einen „nahen Blick“ auf die Stadt zu werfen. Gefunden hat sie stille Zuhörer, gefrorene Gesichter und, immer wieder, den Hafen
Als „Leslie Meier“ schlachtete der am Sonntag verstorbene Peter Rühmkorf die betuliche Nachkriegs-Dichtung in seinem „Lyrik-Schlachthof“. Den hatte ihm die Zeitschrift „konkret“ eingerichtet. Später folgten Querelen über DDR-Finanzspritzen. Ein streitbarer Rückblick des Mitbegründers Klaus Hübotter
Nikolaus Hansen hat sich vom Kleinverlag zum Rowohlt-Chef hochgearbeitet. Und wieder zurück. Nach dem Scheitern bei Rowohlt überwarf er sich mit seinem Partner beim Mare Buchverlag. Nun soll er Arche und Atrium zu neuem altem Glanz verhelfen
Der Mathematiker Ludwig Mehlhorn hat die Ausstellung zum Widerstand im 20. Jahrhundert konzipiert, die jetzt in Lübeck zu sehen ist. Ein Gespräch über seine Erfahrungen in der DDR-Opposition, die Vergleichbarkeit von kommunistischem und NS-Regime und das allgemein Gültige des Widerstands
Mit seinem Stück „With your eyes“ hat der israelische Choreograph Rami Be’er die erste gemeinsame Arbeit der neu geschaffenen Tanzcompagnie Nordwest in Oldenburg inszeniert. Ein Gespräch über das Bedürfnis nach Geschichten, politische Botschaften und das Arbeiten in Deutschland
Isabelle McEwens Inszenierung des pornographischen Romans „Hure“ schockierte viele Zuschauer. Denn die Freier, die dort auftauchten, ähnelten weniger professionellen Pornodarstellern als dem Mann von nebenan. Nun hat McEwen ein Stück über die Reaktionen gemacht: „Revisiting Hure“
Zardoz in Hamburg-Ottensen schließt. Ein Platten- und Buchladen weniger, könnte man sagen. Aber mit Zardoz verschwindet einer der wenigen Orte für die Nicht-Begüterten und was bleibt, ist die Schicki-Ödnis eines aufstrebenden Hamburger Stadtteils. Ein Nachruf
Heute sollte die pensionierte Hamburger Lehrerin Christel Seiler für ihre Flüchtlingsarbeit das Bundesverdienstkreuz bekommen. „Ich kann mich nicht darüber freuen“, schrieb sie dem Bundespräsidenten zurück. Solange die deutsche Politik ihre Arbeit behindert, will sie seine Ehrung nicht haben
Til Mette ist Karikaturist des „Stern“ und der taz Bremen – und bekennender Anhänger von Wilhelm Busch. Dem widmet das Busch-Museum Hannover derzeit zwei Sonderausstellungen: Die eine betrachtet die Nachfolger, die andere seinen Bezug zur Moderne. Ein gemeinsamer Rundgang
Die Ausstellung „Nachbarn. Deutsche Motive in polnischer Gegenwartskunst“ erinnert daran, was viele Deutsche lieber verdrängen: Dass man in Polen mit ihnen vor allem den Nationalsozialismus verbindet. Der Ton der jungen Generation ist ein neuer: weniger emotional, dafür freudig polemisch
Als Sänger der Hamburger Punkband Die Goldenen Zitronen hat Schorsch Kamerun Solidaritätskonzerte für die Hafenstraße organisiert. Er hat einen Club gegründet, Theaterstücke geschrieben und gerade den renommiertesten deutschen Hörspielpreis gewonnen. Angekommen? – Blöde Frage